24.10.2025 - Gute Nachrichten für die Stadt Selb: Der Zoll bleibt auch künftig in der Porzellanstadt. Das hat das Hauptzollamt Regensburg jetzt unmissverständlich klargestellt. Entsprechende Befürchtungen, die in den vergangenen Tagen in Teilen der Bevölkerung kursierten, sind damit ausgeräumt. „Der Zoll bleibt in Selb“, betont René Matschke, Leitender Regierungsdirektor des Hauptzollamts Regensburg, gegenüber selb-live.de.
Zuvor hatten irreführende Schlagzeilen in einzelnen regionalen Medien den Eindruck entstehen lassen, die Bundesbehörde könnte den Standort Selb aufgeben. „Das ist schlicht falsch“, stellt Matschke klar. Richtig sei lediglich, dass, wie bereits berichtet, die Agrardieselstelle des Zolls von Selb nach Hof verlagert wird – ein organisatorischer Schritt, der bereits vor einiger Zeit beschlossen wurde.
Kontrolleinheit Verkehrswege bleibt in Selb
Unverändert in Selb bleibt hingegen die Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) – eine der wichtigsten operativen Einheiten des Zolls in der Region. Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier tätig, derzeit noch im ehemaligen Feuerwehrhaus. „Selb ist und bleibt für uns ein zentraler Standort in Oberfranken“, betont Matschke. „Die KEV bleibt dauerhaft in der Stadt – daran wird sich nichts ändern.“
Moderner Neubau am Unterweißenbacher Weg geplant
Langfristig soll die Arbeit der Zöllnerinnen und Zöllner in moderne und bedarfsgerechte Räumlichkeiten verlagert werden. Die bestehenden Gebäude sind nach Angaben des Hauptzollamts „in die Jahre gekommen“ und genügen heutigen Anforderungen nicht mehr.
Das Bundesministerium der Finanzen hat daher im Jahr 2024 einem Vorschlag zur Errichtung eines Neubaus in Selb zugestimmt.
Für das Projekt wurden bereits Grundstücke an der Unterweißenbacher Straße (Flurstücke 1354, 1355 und 1355/2) erworben. „Damit ist eine wichtige Grundlage für die Zukunft des Zollstandorts Selb gelegt“, erklärt Matschke.
Derzeit laufen die weiteren Planungen. Einen konkreten Zeitplan für den Baubeginn gibt es zwar noch nicht, doch der Leitende Regierungsdirektor zeigt sich optimistisch: „Wir hoffen, dass die Bauarbeiten im Jahr 2026 starten können.“
Zukunftsstandort mit erweiterten Aufgaben
Mit dem Neubau soll der Standort Selb sogar weiter gestärkt werden. Denn neben der Kontrolleinheit Verkehrswege wird künftig auch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), die
derzeit noch in Hof untergebracht ist, nach Selb umziehen. Rund 20 zusätzliche Beschäftigte sollen dann im neuen Gebäude arbeiten. „Das zeigt deutlich: Der Zoll steht zum Standort Selb – und investiert hier in die Zukunft“, so Matschke.
Klares Bekenntnis zur Region
Für die Stadt Selb ist die Entscheidung ein starkes Signal. Neben der Arbeitsplatzsicherung bedeutet der Verbleib des Zolls auch eine langfristige Stärkung der Verwaltungs- und Sicherheitsstruktur in der Region. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch begrüßt die klare Aussage aus Regensburg ausdrücklich: „Der Zoll ist ein wichtiger Partner und ein bedeutender Arbeitgeber vor Ort. Dass Selb als Standort nicht nur erhalten bleibt, sondern perspektivisch sogar ausgebaut wird, ist eine hervorragende Nachricht für unsere Stadt.“
selb-live.de – Michael Sporer

