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Schule und Vereine verärgert – Bauverzögerungen, Kommunikationspannen und offene Fragen

realschul sporthalle selb 092524.9.2025 - Die Generalsanierung der Dreifachturnhalle an der Realschule Selb entwickelt sich immer mehr zu einer Never-Ending-Story. Trotz mehrfacher Ankündigungen seitens des Landratsamt Wunsiedel, dass die Halle pünktlich zum neuen Schuljahr zumindest wieder teilweise genutzt werden könne, stehen sowohl die Realschule als auch zahlreiche Sportvereine weiter vor verschlossenen Türen.

Kurzfristige Absagen sorgen für Chaos

Der Ärger entzündete sich kurz vor Schulbeginn: Am Montag vergangener Woche informierte das Amt für Schule und Sport darüber, dass die Halle entgegen aller bisherigen Aussagen nicht freigegeben werden könne. Entsprechend erfuhr auch die Schulleitung der Realschule erst kurz vor dem Start ins neue Schuljahr davon. Der komplette Sportunterricht musste auf umliegende Schulturnhallen verlegt werden.

Auch die Vereine der erhielten die Information erst verspätet. Für die Vorsitzende des Stadtsportverband Selb, Ramona Jülke-Miedl, ein Unding: „Eine solch kurzfristige und intransparente Kommunikation ist für Schule und Vereine schlicht nicht tragbar.

 

Vereine vor massiven Problemen

Besonders hart trifft es die Sportvereine. Bereits angesetzte Punktspiele müssen erneut in Hallen der Nachbargemeinden ausgetragen werden. Auch Trainingspläne, die für die Saison 2025/26 längst fixiert und veröffentlicht waren, müssen komplett überarbeitet werden.

Der Aufwand ist enorm: Spieler, Trainer und Eltern müssen zusätzliche Wege auf sich nehmen, Hallenzeiten werden knapp, und die ohnehin angespannte Hallensituation in der Region verschärft sich weiter.

 

Stadtsportverband schlägt Alarm

Im Namen der Vereine und der Schule wandte sich Ramona Jülke-Miedl in einem Schreiben direkt an Landrat Peter Berek. Gefordert werden darin drei zentrale Punkte:

Ein verbindlicher Termin, ab wann die Halle zumindest wieder für den Schulsport nutzbar ist.

Eine klare Zusage, ab wann die Sportvereine inklusive Umkleiden und Duschen zurückkehren können.

Zugang zum aktuellen Bauzeitenplan, um die dringend notwendige Planungssicherheit zu gewährleisten.

Das Schreiben zeigt den Unmut deutlich: Zu viele Versprechungen seien in der Vergangenheit gemacht und dann nicht eingehalten worden.

 

Landrat bittet um Verständnis – doch keine verbindlichen Zusagen

Landrat Peter Berek reagierte auf das Schreiben mit einer Entschuldigung. Auch er sei, wie er betonte, „aus allen Wolken gefallen“, als sich herausstellte, dass die Tribünenbauer ihre Zusagen nicht einhielten. Noch wenige Tage vor Schulbeginn sei eine rechtzeitige Fertigstellung zugesichert worden – umso größer nun die Überraschung und Enttäuschung.

Doch trotz der offenen Worte bleibt ein entscheidender Punkt bestehen: Berek kann weder einen fixen Fertigstellungstermin nennen noch verbindlich zusagen, wann die Halle uneingeschränkt nutzbar sein wird. Immerhin teilte er mit, dass nach aktuellem Stand folgende Termine angepeilt sind:

3, Oktober 2025: Fertigstellung der Tribüne und der Elektrik, damit wäre die Halle theoretisch für den Schulsport freigegeben.

31. Oktober 2025: Abschluss der Fliesenarbeiten.

Dezember 2025: Einbau der Prallwand, die bislang wegen mangelhafter Putzarbeiten nicht montiert werden konnte.

Doch auch diese Zeitpläne stehen unter Vorbehalt – zu oft wurden bereits Termine verschoben.

 

Ursachen: Fehler über Fehler

Die Verzögerungen sind kein Einzelfall, sondern Ergebnis einer ganzen Kette von Problemen:

Handwerker, die zugesagte Termine nicht einhielten.

Mangelhafte Arbeiten (u. a. beim Putz), die bereits fertiggestellte Gewerke wieder zunichtemachten.

Kommunikationsdefizite zwischen Bauleitung, Behörden und Betroffenen.

Schon Anfang 2025 war von einer Fertigstellung im April die Rede. Dann wurde der Sommer angepeilt, nun erneut Oktober bzw. Dezember.

 

Folgen: Vertrauensverlust und Frust

Für die Betroffenen ist die Geduld längst am Ende. Die Schulleitung sieht sich jedes Mal aufs Neue gezwungen, in kürzester Zeit Ersatzlösungen für den Unterricht zu finden. Vereineverlieren Planungssicherheit, Mitglieder und auch finanzielle Stabilität. Die Leidtragenden sind Schüler, Sportler und Ehrenamtliche.

Die Realschulturnhalle Selb steht symbolisch für eine Baupraxis, die von Verzögerungen, Pannen und mangelnder Kommunikation geprägt ist. Die große Frage bleibt: Wann können die Schülerinnen und Schüler, die Sportvereine und die Selber Bürger ihre Turnhalle endlich wieder so nutzen, wie es seit Monaten versprochen wird? Bis dahin gilt: Die Never-Ending-Story geht weiter.

realschul sporthalle selb 0925selb-live.de - Michael Sporer

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