3.6.2023 - 50 Jahre Hallenbad Selb. Zum Jubiläum des Sport- und Freizeitbad der Stadt Selb gab es für die Besucher eine außergewöhnliche „Pool Party“. Wer hinter die Kulissen blicken wollte, bekam bei einer Führung durch die Technik vom Hallenbad-Team interessante Informationen.
Während das Zephyrus-Discoteam aus Bielefeld den Badegästen mit riesigen Spielgeräten und mitreißenden Wettbewerben actionreiche Stunden im Wasser bot, so war auch die DLRG Selb vor dem Hallenbad mit einer Fotobox und einem Motorrettungsboot vor Ort. Zauberer Wobby gestaltete für die Kleinen Luftballontierchen und unterhielt mit einer Zaubershow.
Zur Geschichte
(Ausführungen Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch bei der Eröffnungsansprache zu den Jubiläumsfeierlichkeiten) - Bereits im Jahr 1964 wurden die Stimmen lauter, die neben dem Waldbad Langer Teich eine Alternative bei schlechtem Wetter gefordert haben. Die Verantwortlichen in der Stadt Selb waren so vorausschauend, dem Bau eines Hallenbades zuzustimmen. Die nicht geringe finanzielle Unterstützung der Firma Rosenthal hat die Entscheidung dabei erheblich erleichtert. Rosenthal erkannte damals schon, welche wichtige Rolle weiche Standortfaktoren bei der Akquise von Fachkräften spielen.
Im September 1970 war die Grundsteinlegung und im Juli 1972 konnte das Bad bereits feierlich eröffnet werden. Gesamtkosten 4.360.000 DM.
Weniger als zwei Jahre Bauzeit waren es für die Fertigstellung. Allerdings wurden die Fliesenleger durch den damaligen Oberbürgermeister Christian Höfer ein bisschen motiviert: damit das Hallenbad pünktlich eröffnet werden konnte, hatten sie etliche Überstunden gemacht. Und für jeden Tag, an den Überstunden geleistet wurden, erhielten die Arbeiter eine Flasche Bier von der Stadt. „Ob das heute noch helfen würde? Ich könnte es ja zumindest mal versuchen“, schmunzelte Pötzsch.
Es sollte dazu eine Gaststätte mit „Wasserblick“ geben. Auf Vorschlag der Firma Rosenthal wurde die Fassadengestaltung des Sprungturms nach den Grundmotiven des Künstlers Vicotor Vasarely vorgenommen. Diese künstlerische Turmgestaltung verbindet Porzellan und Architektur auf wunderbare Weise und war schon in vielen Fachzeitschriften abgebildet.
Innerhalb kürzester Zeit wurde das Hallenbad in der Bevölkerung gut angenommen. Im Jahr 1973 wurde die Rekordzahl von 114.570 Besuchern jährlich erreicht. In den letzten Jahren hat sich die Besucherzahl bei rund 50.000 pro Jahr eingependelt.
Zahlreiche Generationen haben hier das Schwimmen gelernt und am 5 m-Turm gebibbert, bevor man den Mut gefasst hat zu springen. Etliche Wettkämpfe wurden bestritten und viele Kilometer geschwommen. Das Angebot wurde immer mehr erweitert. Momentan bieten die Mitarbeitenden folgende Angebote an: Wassergymnastik, animierte Kindergeburtstage, Aqua-Cycling-Kurse in Verbindung mit der VHS, spielerische Wassergewöhnung für Vorschulkinder, und vieles mehr.
Zwar sei das Hallenbad laut Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch ein hoher Kostenfaktor für den Haushalt der Stadt Selb. „Allerdings könnte ich es mir ohne Hallenbad überhaupt nicht vorstellen. Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Kinder nicht mehr richtig schwimmen können, ist ein Bad am Ort meiner Meinung nach unverzichtbar“, ist er überzeugt,
Eigentlich war das 50-jährige Jubiläum des Hallenbades bereits im letzten Jahr. Allerdings konnte aufgrund Corona nur eingeschränkt gefeiert werden. Deshalb wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten verschoben und als ideale Ergänzung ins Sportwochenende im Rosenthal-Park eingebunden.