15.9.2025 – Beim Benefizkonzert im Rosenthal-Theater am 20. September feiert die AWO Selb dreifach: den Neubau des Kindergartens im Plößberger Weg, das 60-jährige Bestehen des Kindergartens auf der Kappel und ihr eigenes 80. Jubiläum. Die Musik zur großen Feier spielen die Musiker der Fellow Rovers. Bandleader und Beatlegende Roland Rischawy verrät, was an dem Abend auch für ihn und seine alten Hasen besonders ist.
Herr Rischawy, spielen die Fellow Rovers oft zu runden Geburtstagen - und wie gut klingt "Happy Birthday" eigentlich im Beat-Sound?
Wir haben in unserer langen Geschichte wiederholt zu Geburtstagsfeiern vor allem für Firmen gespielt, es gab aber auch vereinzelt Auftritte zu privaten Feiern von Fans und Liebhabern unserer Musik. Wenn wir „Happy Birthday“ spielen, dann geht es immer zart und sachte los, aber dann rumpelt’s im Karton – wird sind ja keine Sängerknaben, sondern Altrocker mit überschäumenden Beat- und Rock-Chromosomen in der DNA.
Angekündigt sind ja die "Fellow Rovers & die AWO-Kids Selb". Verraten Sie uns, was Sie mit den Kindern vorhaben?
Der Auftritt zur Jubiläumsfeier der AWO ist für uns eine besondere Herausforderung und ein Vergnügen, weil wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, an diesem Abend unsere Nachfolger in die Spur zu bringen (schmunzelt). Wir werden AWO-Kids auf die Bühne holen, sie mit allerlei Percussion-Instrumenten ausrüsten und dann mit ihnen ihre Lieblingslieder singen und spielen – das Fliegerlied zum Beispiel gehört dazu. Mehr sei hier noch nicht verraten.
Wer von Ihnen ist derjenige mit den pädagogischen Fähigkeiten? Oder sind Sie alle enkelerprobt?
Pädagogische Fähigkeiten haben wir alle, enkelerprobt sind zwei Mitglieder der Band. Da ich als Urgestein, wie der Volksmund zu sagen pflegt, nicht nur bei den Fellow Rovers, sondern auch mit der Zeitungsband Druckreif spiele und früher in einigen anderen Bands aktiv war, kann ich mit gutem Gewissen sagen: Eine Rock-Band – sämtliche Stargruppen dieser Welt nicht ausgenommen - ist immer wie ein großer Kindergarten. Da brauchst Du pädagogische Fähigkeiten im Übermaß, Geduld, Nerven, Überzeugungskraft, Durchhaltevermögen, Leidensfähigkeit und grenzenlose Duldsamkeit – meine Kollegen Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones werden meine Erfahrungen sicherlich bestätigen.
Der Erlös des Abends soll unter anderem in die Anschaffung neuer Spielsachen für den gerade entstehenden Kindergarten dienen. Erinnern Sie sich noch an Ihr Lieblingsspielzeug aus Kindertagen?
Bei vollem Bewusstsein, mit vier oder fünf Jahren, war das ein Metall-Spielzeugauto der Marke VW Käfer. Vorher war da – wie es in meinem Unterbewusstsein gespeichert ist – ein Schaukelpferd, mit dem ich mich mal als Zweijähriger im Kreis von Vater, Mutter, Onkeln und Tanten im Übermut überschlagen habe. Das war der erste Eklat in meinem Leben. Seither stehe ich mehr auf Gitarren und Verstärker als auf Schaukelpferde.
Abgesehen von der besonderen Einlage mit den Kindern: Auf was dürfen sich Besucher freuen? Gibt es ein besonderes Programm zum Geburtstag der AWO oder setzen Sie auf Klassiker Ihrer Band?
Wir werden die großen Klassiker spielen, die allesamt Welthits waren und ein breites Publikum erreichen – Songs von Beatles über CCR, Hollies, Manfred Mann und Jethro Tull bis Small Faces und Rolling Stones. In einer Zeit, da Hits im Studio von einem einzigen Keyboard-Computer-Zauberer eingespielt, auf radiotauglich getrimmt und von Gesangsstars gesungen werden, denen man mit künstlich erzeugten Oberstimmen Gesangsflügel verleiht – damit die Netz-Gemeinde denkt: Mannomann, kann die singen! –, in so einer Zeit präsentieren wir unserem Publikum handgemachte, ehrliche Musik und einen waschechten Harmoniegesang, der (hoffentlich) unter die Haut geht.
Benefizkonzert "The Fellow Rovers & die AWO-Kids Selb" zugunsten des neuen Kindergartens, Samstag, 20. September, Einlass ab 17.30 Uhr im Selber Rosenthal-Theater, Kartenvorverkauf (Erwachsene 25 Euro, KInder 15 Euro) bei der Stadt Selb, beim Forum Selb erleben und im AWO-Büro, Hans-Sachs-Weg 7, Telefon 09287/77326.
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