5.6.2025 - Als Lanny Gare im Alter von 37 Jahren zu den Selber Wölfen stieß, konnte niemand ahnen, dass er insgesamt noch sieben Spielzeiten als Spieler dranhängen sollte. Nachdem ein Schicksalsschlag seine Karriere jäh beendet hatte, ebneten ihm die Selber Wölfe den Weg, eine Trainerlaufbahn zu starten. Nach drei Spielzeiten als Assistent Coach endet nun erst einmal die Ära Lanny Gare bei den Selber Wölfen.
7 Jahre Spieler und Leader – Aufstieg in die DEL2
Dass Lanny Gare als Spieler sieben Saisons die Schlittschuhe für die Selber Wölfe schnüren sollte, daran glaubte bei seiner Verpflichtung im Jahr 2015 wohl niemand, zumal der Deutsch-Kanadier damals schon 37 Jahre alt und somit vermeintlich bereits im Herbst seiner Karriere war. Von den Löwen Frankfurt aus der DEL2 wechselte der im kanadischen Vernon geborene Linksschütze nach Selb in die Oberliga. Der „Transfercoup“, wie damals die Medien titelten, gelang unter anderem durch die Zuarbeit von Kyle Piwowarczyk. Beide Angreifer kannten sich aus gemeinsamen Bad Nauheimer Zeiten und wollten noch einmal als Teamkameraden die gegnerischen Abwehrreihen durcheinanderwirbeln. Dass aus den ursprünglich geplanten zwei Jahren ein 7-jähriges Engagement werden sollte, hatte verschiedene Gründe. Lanny Gare wusste nicht nur durch sein spielerisches Können zu überzeugen, er war auch ein wahrer Teamleader und kämpferisch ein absolutes Vorbild für seine Mannschaftskameraden. „Ich hasse es zu verlieren“ war eine Aussage, die er immer wieder tätigte und auf dem Eis auch lebte. 138 Treffer und 274 Vorlagen lieferte der Deutsch-Kanadier in 293 Oberliga-Spielen für Selb. In seiner sechsten Saison gelang ihm mit den Selber Wölfen der Aufstieg in die DEL2, was er sieben 7 Jahre vorher schon einmal mit den Löwen Frankfurt geschafft hatte.
Jähes Karriereende
In der DEL2 sollte es dann nur noch für 13 Einsätze (4 Vorlagen) reichen, denn das Schicksal meinte es nun nicht mehr gut mit ihm. Zunächst musste sich der mittlerweile 43-Jährige immer wieder mit Verletzungen und Erkrankungen herumplagen, ehe zum Ende des Kalenderjahres 2021 ein Schlaganfall seine Spielerkarriere jäh beendete. Nun zeigte sich aber, dass Lanny Gare nicht nur auf dem Eis, sondern auch darüber hinaus ein unermüdlicher Kämpfer ist. Seine enorme Willensstärke und seine gute körperliche Konstitution verhalfen ihm zu einer raschen Genesung und Rehabilitation.
Vom Spieler zum Trainer
Im Sommer 2021 – etwa ein halbes Jahr nach dem Schicksalsschlag - war es an der Zeit für Lanny Gare, an der Verwirklichung seines Plans zu arbeiten, den er schon als Spieler im Kopf hatte: Die Trainerlaufbahn sollte es für den Deutsch-Kanadier von nun an sein. Und auch hier hatte der zu diesem Zeitpunkt 44-Jährige nichts dem Zufall überlassen. Während seiner Zeit als Spieler hatte er bereits die C-Lizenz erworben. Die Selber Wölfe ebneten Lanny Gare den Weg ins Trainergeschäft, unterstützten sein Vorhaben bestmöglich und installierten ihn als Co-Trainer des DEL2-Teams. Daneben besuchte er weiterhin Lehrgänge beim DEB und erwarb höhere Qualifikationsstufen im Trainerbereich. In den letzten drei Spielzeiten konnte Lanny Gare an der Seite von Sergej Waßmiller, Ryan Foster und Craig Streu lernen und praktische Erfahrung sammeln. Nun trennen sich aber die Wege zwischen ihm und den Selber Wölfen. Eine Entscheidung, die auch den Verantwortlichen nicht leichtgefallen ist, wie Geschäftsführer Sven Gerike erläutert: „Lanny hat ein ganzes Jahrzehnt geprägt und das ist in der heutigen Welt sehr selten. Er war immer für den Verein da, auch wenn es einmal schwere Zeiten gab, so wie auch der Verein für ihn da war, als er durch eine schwere Zeit hindurchmusste. Deshalb fiel und fällt so eine Entscheidung auch persönlich schwer.“
selb-live.de – Presseinfo Selber Wölfe; Foto: Mario Wiedel