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waermeplanung selb7.8.2025 - Die Stadt Selb arbeitet mit Nachdruck an einem zukunftsorientierten Konzept zur klimafreundlichen Wärmeversorgung. In der jüngsten Stadtratssitzung wurden nun die Zwischenergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung vorgestellt – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen und unabhängigen Energiezukunft.

Die Planungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM) sowie dem renommierten Planungsbüro Fichtner (Quelle Grafiken). Ziel ist eine kommunale Wärmestrategie, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich tragfähig ist – und dabei alle Akteure vor Ort einbezieht: von Hauseigentümerinnen und -eigentümern über Gewerbetreibende bis hin zu Energieversorgern und der Industrie.

 

Fundierte Analyse: Gebäude, Bedarf und Potenziale

Die erste Phase der Planung bestand in einer umfangreichen Bestandsanalyse. Dabei wurden mehr als 5.000 Gebäude im Stadtgebiet hinsichtlich ihres Wärmebedarfs, ihres Baualters sowie ihrer Versorgungsstruktur untersucht. Das Ergebnis: Ein jährlicher Wärmebedarf von rund 274 GWh, mit einem deutlichen Anteil fossiler Energiequellen – allen voran Erdgas und Heizöl.

Auf Basis dieser Daten wurde ein detailliertes Wärmekataster erstellt, das die Grundlage für weitere Planungen bildet. Es zeigt, in welchen Gebieten eine Versorgung durch Nahwärmenetze technisch und wirtschaftlich sinnvoll wäre.

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Große Potenziale – viele Wege

Die anschließende Potenzialanalyse beleuchtet konkrete Optionen zur Einsparung und Umstellung. Zwei Szenarien wurden untersucht: eine konventionelle Sanierungsstrategie und ein zukunftsweisender, an den 1,5-Grad-Pfad angelehnter Ansatz. Letzterer könnte den Wärmebedarf der Stadt bis 2045 um bis zu 18 % senken.

Darüber hinaus wurden zahlreiche erneuerbare Energiequellen und Wärmequellen im Stadtgebiet identifiziert, darunter:

Photovoltaik und Solarthermie (Potenzial: 112 GWh)

Geothermie mit guter Eignung im Stadtgebiet

Abwärmenutzung bei örtlichen Industrieunternehmen (geschätzt: 16 GWh/a)

Biomasse und Holz aus dem regionalen Forst (bis zu 130 GWh/a)

Grüne Gase als perspektivische Lösung, u.a. durch Biomethaneinspeisung

 

Beteiligung wird großgeschrieben

Bereits zwei öffentliche Workshops wurden erfolgreich durchgeführt – mit breiter Beteiligung und vielen wertvollen Impulsen aus der Bürgerschaft. Transparenz und Dialog sollen auch in den nächsten Phasen zentrale Bestandteile der Wärmeplanung bleiben.

 

Wie geht es weiter?

Die nächsten Schritte sehen die Entwicklung eines konkreten Zielszenarios sowie die Ausarbeitung von Strategien und Maßnahmen vor. Ziel ist es, bis Herbst 2025 einen umfassenden Abschlussbericht vorzulegen, der klare Empfehlungen für Investitionen und Projekte in der Region enthält.

Mit der Kommunalen Wärmeplanung verfolgt die Stadt Selb nicht nur das Ziel, die Energie- und Wärmewende vor Ort aktiv mitzugestalten – sondern sie schafft auch Planungs- und Investitionssicherheit für alle Beteiligten. Ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Stadtentwicklung.

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