29.9.2022 – Die Stadt Selb bekommt eine Integrationsstelle. Diese startet ab dem 1. Oktober im Rahmen der VHS Fichtelgebirge. Das Büro fungiert als Anlaufstelle für alle Menschen, die in Selb neu ankommen, Fragen haben und Orientierungshilfe benötigen.
Das Thema Integrationsarbeit würde in Selb nicht so gut funktionieren, wären nicht zahlreiche Personen ehrenamtlich tätig. Viel Zeit würden diese seit Jahren opfern, um Menschen, die Unterstützung brauchen, vor Ort zu helfen. Entsprechend großen Dank richtete Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch in der gestrigen Stadtratssitzung an die Helferinnen und Helfer der Unterstützerkreise „Zuflucht in Selb“, „Haus am Park“, der Pfarrei Herz Jesu als auch dem noch jungen „Kultur- und Integrationsverein Fichtelgebirge“, der in Kürze Räumlichkeiten in der Von-der-Tann-Straße beziehen wird. Deren jeweiligen Vertreter gaben in der Sitzung einen Einblick in die verschiedenen als auch umfassenden Tätigkeiten, denen sich zur Unterstützung gewidmet wird. Geschildert wurden zudem etwaige zu bewältigende Probleme.
Unisono war der Ruf nach einer Integrationsstelle laut. Diese soll als erste Anlaufstelle dienen und vermitteln können. Hierzu wird die bereits bei der Stadt Selb beim Thema Integration erfahrene Elena Süß mit dieser (Teilzeit-)Stelle betraut. „Die verschiedenen Aktivitäten in den Unterstützerkreisen als auch bei der VHS werden hier nun an einer Stelle zusammengeführt. Diese vereinbart beispielsweise Termine und übernimmt die Vermittlungsaufgabe zu den Ehrenamtlichen bis hin zu den zuständigen Ämtern und Fachberatungsstellen“, erklärt die VHS-Leiterin Dr. Ilona Relikowski. Die Vernetzungsarbeit stehe bei der Vielzahl an Themenfeldern im Vordergrund.
Menschen aus über 60 Nationen leben derzeit in Selb. Aktuell befinden sich in der Stadt rund 600 Personen mit dem klassischen Flüchtlingshintergrund. Die größte Gruppe stellen derzeit Menschen aus der Ukraine (239), gefolgt von Syrien (190). Häufig sind diese dezentral in Wohnungen untergebracht. „Wir sind eine weltoffene Stadt. Dass wir in Frieden und Freiheit zusammenleben können, gelingt durch die Helfer, die sich Mühe geben und in unterschiedlicher Art und Weise einbringen“, so Pötzsch. Dabei erwähnte er zugleich, dass auch Vereine, wie beispielsweise im Sport, sich hervorragend bei der Integrationsarbeit engagieren würden.