12.2.2021 - Auch das Rosenthal-Theater Selb bleibt weiterhin geschlossen, zumindest finden dort keine Theateraufführungen, Konzerte oder Ausstellungen statt. Betrieb ist aber dennoch, denn im Theaterfoyer wird demnächst ein mobiles Impfzentrum eingerichtet, um vor allem den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Möglichkeit zur Immunisierung gegen das Corona-Virus zu erleichtern. Dies ist nun wiederum sehr positiv.
Leider mussten bereits alle für den Februar geplanten Veranstaltungen abgesagt werden. Für alle abgesagten Veranstaltungen gibt es bereits neue Termine oder Optionen. Die stehen jeweils in der Klammer. Dies betrifft die für den 6. Februar vorgesehene Country-Night (neu 29. Oktober 2021), das Konzert mit Romeo Franz & Ensemble am 12. Februar (neu 8. Oktober 2021), den Fredl-Fesl-Abend mit Gery Gerspitzer am 14. Februar (neu 21. Januar 2022), das Ballett „Chaplin“ mit dem Theater Hof am 25. Februar (neu voraussichtlich 8. Juni 2021), und die Sandmalereishow „Märchen in Sand“ am 28. Februar (neu 10. April 2022). Die für diese Veranstaltungen bereits erworbenen Eintrittskarten können gegen Erstattung der Kartenpreise in der Vorverkaufsstelle in Selb, Leo’s Tee & Mehr, Ludwigstr. 27, Tel. 09287/4524, zurückgegeben werden. Der inzwischen traditionelle Regionalwettbewerb Ballett, der am 19. und 20. Februar laufen sollte, ist ersatzlos abgesagt.
Und weil auch für den März die Prognosen für Kultur eher düster sind, wurden auch alle im März geplanten Veranstaltungen im Rosenthal-Theater abgesagt. Bund und Länder haben ja am 10. Februar entschieden, den Lockdown vorerst bis 7. März zu verlängern. Und auf der Liste für mögliche Lockerungen stehen Theater und Kinos ganz weit hinten.
Ungeachtet der angeordneten Schließung der Theater brauchen Künstler und Tourneeproduzenten genügend Vorlauf und können nicht je nach den immer sehr kurzfristigen Entscheidungen des Staates hinsichtlich Beschränkungen oder auch Lockerungen wegen der Pandemie von heute auf morgen Gewehr bei Fuß stehen. Viele Darsteller und Musiker sind z.B. nicht fest angestellt, sondern Soloselbständige, und zum großen Teil wegen der Pandemie nicht im Probenbetrieb. Außerdem müssen Tourneen jeweils neu geplant werden, was viele Absprachen mit Veranstaltern usw. erfordert. Die wenigsten Gastspiele finden nur in Selb statt, sondern sind aus wirtschaftlichen Gründen natürlich in Tourneen eingebunden. Auch Tourneeausstatter (z.B. Vermieter von Showtechnik) brauchen Vorlauf für einen Neustart. Die Aufführungen und Konzerte erfordern also einen immensen logistischen Aufwand und scheitern im Moment neben den geschlossenen Häusern auch an Reisebeschränkungen und auch, weil z.B. Hotels keine Gäste aufnehmen dürfen.
Man muss also im Umgang mit Corona und den Entscheidungen des Staates dazu schon fast hellseherische Fähigkeiten entwickeln und sehr vorausschauend arbeiten. Die Abläufe im letzten Jahr mit dem übrigens sehr erfolgreichen, allerdings nur sieben Wochen währenden Neustart im Rosenthal-Theater im September und Oktober haben gezeigt, dass ein Vorlauf von mindestens sechs Wochen erforderlich ist, um alles vernünftig vorbereiten zu können. Dazu gehören ja auch z.B. die Werbung, Einrichtung der Vorverkäufe, usw.
Zu den im März bereits abgesagten Veranstaltungen gehört die nun schon zum 3. Mal wegen Corona verschobene „Italienische Nacht“ mit der Italo-Pop-Band „I Dolci Signori“, die für Sonntag, 21. März, vorgesehen war. Der neue Termin ist nun Sonntag, 2. Januar 2022, um 17.00 Uhr, in der Reihe „Kultur am Sonntagnachmittag“. Die dafür gekauften Karten bleiben gültig, können aber natürlich an der Vorverkaufsstelle in Selb zurückgegeben werden. Es ist davon auszugehen, dass in rund einem Jahr wieder ohne Platzbeschränkungen oder zumindest mit weniger Beschränkungen gespielt werden kann. Deshalb können nach Neustart des Vorverkaufs die Karten auch gegen andere umgetauscht werden.
Gleiches gilt für das am Sonntag, 14. März, geplante meditative Konzert „Stille fühlen“ mit der gebürtigen Selberin Sonja Mende (Gesang) und dem Pianisten Hans-Peter Neuber. Dieses Konzert ist neu terminiert für Freitag, 21. Mai 2021, um 19.30 Uhr.
Weiter abgesagt im März sind: „Geliebte Hexe“ (03.03.), der „Bembers“ (04.03.), Kabarett mit Bernd Regenauer (12.03.), „Mutter Courage“ mit dem Theater Hof (18.03.), das Konzert der Hofer Symphoniker (25.03.), und eine Travestie-Show mit „Femmes Fa Gee“ (27.03.). Und erfreulicherweise gibt es auch für diese Veranstaltungen bereits Ersatztermine oder Ersatzproduktionen. Darüber wird aber gesondert informiert.
Der Umgang mit dieser Art „Kulturarbeit“ ist tatsächlich eine Herausforderung. Aber irgendwann in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft ist bestimmt wieder Normalbetrieb möglich und alles läuft in geordneten Bahnen.
Sicher fragen sich viele Kulturinteressierte, was eigentlich das Theaterpersonal während des zweiten Lockdowns tut? Alle sind gut beschäftigt. Ein Techniker macht Winterdienst am Baubetriebshof, zwei weitere sind im Wechsel mit der Installation neuer Informationstechnik in den Schulen und z.B. mit der Installation einer Tonanlage im Rathaussaal beschäftigt. Daneben betreuen sie verschiedene „Baustellen“ im Theater, die bei Normalbetrieb nicht zu erledigen sind. Die beiden „Guten Geister“, die normalerweise dafür sorgen, dass man im Theater von den Böden essen kann, erledigen notwendige Maler- und Instandhaltungsarbeiten im Garderoben- und Bühnenbereich. Natürlich kümmert sich das Theaterpersonal auch demnächst um das bereits erwähnte Impfzentrum und dessen Team. Und die Mitarbeiterin im Kulturamt macht Schwangerschaftsvertretung im Bereich Schulen und Sport. Alleine der Sachgebietsleiter ist als zentrale Schaltstelle im Büro und versucht, Licht in die von Corona verursachte Düsternis in der Kultur zu bringen.
Sollten all diese Schilderungen jetzt einen etwas verwirrenden Eindruck machen, so ist dieser nicht falsch. Für Fragen und klärende Informationen bitte an das Kulturamt wenden, im Moment nur unter Telefon 09287/883-119 (Hans Peter Goritzka),
selb-live.de – Presseinfo Stadt Selb