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radfahrkonzept selb 0525328.5.2025 - Die Stadt Selb setzt einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität: In der Stadtratssitzung am gestrigen Dienstag wurde das neue Radverkehrskonzept vorgestellt und zur weiteren Ausarbeitung freigegeben. Ziel ist es, den Radverkehr langfristig zu stärken, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Lebensqualität in der Porzellanstadt weiter zu verbessern.

Das Konzept baut auf den Ergebnissen vorangegangener Bürgerbefragungen auf, bei denen sich bereits über 60 Prozent der Befragten eine bessere Radinfrastruktur wünschten. Derzeit nutzen nur 3,4 Prozent der Selber (Befragung aus dem Jahr 2017!) regelmäßig das Fahrrad für Alltagswege – ein Wert, den man in den kommenden Jahren deutlich steigern möchte.

 

Alltagstaugliche und attraktive Radinfrastruktur

Laut Angela Silbermann aus der Stadtverwaltung umfasst das Konzept eine Vielzahl konkreter Maßnahmen: neue Radwege, sichere Querungen, gut sichtbare Beschilderungen, moderne Abstellanlagen und Mobilitätsschnittstellen an Bahnhöfen und Busknotenpunkten. Auch die Anbindung an das überregionale Freizeitwegenetz – wie den Brückenradweg oder den Perlenradweg – wird gezielt verbessert.

Ein besonderer Fokus liegt auf alltagstauglichen Lösungen: Das Konzept unterscheidet verschiedene Varianten der Radwegführung – darunter Schutzstreifen, gegenläufige Nutzung von Einbahnstraßen, gemeinsame Geh- und Radwege und sogenannte „Shared-Space“-Modelle, bei denen sich alle Verkehrsteilnehmer den Raum gleichberechtigt teilen.

 

Weißenbacher Straße als Modellprojekt – Integration in Sanierungsarbeiten

Ein Element des Konzepts ist der geplante Lückenschluss entlang der Weißenbacher Straße. Weitere Anbindungen an das Schulzentrum sowie an zentrale Punkte wie den Rosenthal-radfahrkonzept selb 05251Park oder Freizeiteinrichtungen sind vorgesehen. Laut Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch bietet das Konzept nicht nur kurzfristige Lösungen, sondern vor allem eine langfristige Planungsgrundlage.

„Das Konzept zeigt beispielhaft, wie man strategisch vorgehen kann – nicht alles ist sofort umsetzbar, aber es bietet Orientierung für alle künftigen Maßnahmen“, so Pötzsch. Besonders bei Sanierungen von Fahrbahnen und Gehwegen soll das Konzept künftig als Referenz herangezogen werden, um die Radinfrastruktur gezielt mitzuplanen. Die finale Umsetzung einzelner Maßnahmen erfolgt in enger Abstimmung mit dem Ordnungsamt und der Polizei – stets unter Berücksichtigung verkehrsrechtlicher Prüfungen und finanzieller Planungen.

 

Stimmen aus dem Stadtrat: Anregungen und Ergänzungen

Im Rahmen der Diskussion sprachen sich die Stadtratsmitglieder fraktionsübergreifend für das Konzept aus, verbunden mit konkreten Vorschlägen:

Susann Fischer (GRÜNE) erkundigte sich nach dem Stand der Radwegeplanung in der Hohenberger Straße. Oberbürgermeister Pötzsch erklärte hierzu, dass der dritte Bauabschnitt zwischen der Edeka-Kreuzung und dem Stadtausgang noch aussteht und die Radwegeführung im Zuge der abschließenden Sanierung integriert werde.

Gerhard Bock (Aktive Bürger) lobte die Qualität des Konzepts, regte jedoch die Gründung einer kleineren Planungsgruppe an, um Detailfragen gezielter bearbeiten zu können.

Anne-Sophie Göbel (CSU) erinnerte daran, die Ortsteile nicht zu vergessen und wie Erkersreuth und Plößberg besser zu verbinden.

Walter Wejmelka (SPD) merkte aus Sicht des Radfahrers noch Schwachpunkte im vorgelegten Konzept an. Er sprach sich zudem dafür aus, die Ortseinfahrt von der Weißenbacher radfahrkonzept selb 05252Straße Richtung Innenstadt prioritär zu behandeln. Auch das Schulzentrum solle eine wichtige Rolle im Konzept spielen.

Carsten Hentschel (CSU) betonte die Wichtigkeit einer klaren Priorisierung bei der Umsetzung. Als zentrales Projekt nannte er den Marktplatz, der durch ein „Shared-Space“-Modell für alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt nutzbar gemacht werden solle.

 

Klimaschutz und Förderung: Rückenwind für die Umsetzung

Finanziell wird das Projekt durch die Nationale Klimaschutzinitiative und die bayerische „Radoffensive Klimaland Bayern“ unterstützt. Der Oberbürgermeister machte deutlich: „Mit der Zustimmung des Stadtrats haben wir einen klaren Arbeitsauftrag. Jetzt geht es darum, konkrete Maßnahmen zu prüfen, im Detail zu bewerten und in den Haushaltsplänen der nächsten Jahre zu berücksichtigen.“

Mit dem neuen Radverkehrskonzept wird Selb seinem Anspruch gerecht, klimafreundlicher, lebenswerter und verkehrssicherer zu werden – nicht nur für die heutige Bevölkerung, sondern auch mit Blick auf kommende Generationen.

 

HINWEIS: Die ausführliche Präsentation des Konzepts gibt es direkt auf der Webseite der Stadt Selb unter diesem LINK

radfahrkonzept selb 05253selb-live.de – Michael Sporer, Grafiken: Stadt Selb

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