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buergerversammlung selb 1023318.10.2023 - Bei der Bürgerversammlung der Stadt Selb bekamen die Zuhörer kurze Ausschnitte aus dem umfangreichen Tätigkeitsbereich im Wirtschafts-, Stadtmarketing- und Baubereich aufgezeigt. Nadja Hochmuth präsentierte einen kurzen Umriss von den Geschehnissen im Bereich Stadtmarketing & Tourismus in den vergangenen Monaten. Sie berichtete von deutlich ansteigenden Übernachtungszahlen in Selb.

Gerade in den Monaten April bis Juli 2023 lagen die Zahlen über denen der Vorjahre. So wurden allein im Juli 5.506 Übernachtungen registriert. Im Vorjahr waren es im gleichen Monat 4.557, im Juli 2019 – also noch vor Corona – lag die Zahl bei 4.227. Auch Tagesgäste kämen häufig nach Selb. Gute Besucherzahlen werden beim Wohnmobilstellplatz registriert. Vor allem in den Monaten Juli und August wurden bis zu 400 Ankünfte bzw. bis zu 455 Übernachtungen pro Monat gezählt.

In der Versammlung wurde kurz auf die in diesem Jahr durchgeführten Veranstaltungen eingegangen. Da natürlich auf eine Vielzahl von Events im Rahmen der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen. Doch vom Bürgerfest über die Sommerlounge bis hin zum Porzellinerfest sei darüber hinaus Vielfältiges geboten gewesen.

Wieder stattfinden soll am 5. November 2023 der „Wintermarkt“ mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Geplant ist außerdem der Weihnachtsmarkt auf dem Martin-Luther-Platz an den vier Adventswochenenden.

Zwischenzeitlich online gegangen ist die komplett neu überarbeitete städtische Webseite. Das neue Logo der Stadt Selb findet in immer mehr Veröffentlichungen bis hin zu Merchandisingartikeln Einzug. Gut angenommen werde der Wechselstand auf dem Wochenmarkt, der immer häufiger von Organisationen und Vereinen genutzt wird.

Mit dem Stadtmarketingverein Forum „Selb erleben“ arbeite man gut zusammen. Hier wird die Stadt fortan einen Vorsitz einnehmen, um die Kooperation zu verstärken. Derzeit werde der „Selb-Gutschein“ überarbeitet.

 

Wirtschaftsförderer Rainer Rädel ging auf aktuelle Kennzahlen ein. So liegt die aktuelle Arbeitslosenzahl in der Stadt bei 5,2 Prozent. Er verwies aber darauf, dass die Unternehmen vor Ort auf der Suche nach Fachkräften seien. Die Pendlerstatistik weist 4.662 Einpendler und 2.888 Auspendler auf. Der Pendlersaldo stieg von 1.644 im Vorjahr auf 1.774. In den vergangenen Monaten habe Rainer Rädel zahlreiche Vorgänge von der Beratung bei Existenzgründungen über verschiedene Firmenkontakte wie Vor-Ort-Besuche und Fördermittelberatungen bis hin zu Dienstleistungsaufgaben wie bei der Vermittlung von Immobilien und Flächen betreut. Eingegangen wurde in der Versammlung auch auf Neueröffnungen und Firmenerweiterungen in den vergangenen Monaten.

 

Die Nachfolgebesetzung der Bauamtsleitung konnte bislang noch nicht geregelt werden, die Suche gestalte sich schwierig. Das erklärte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, der zusammen mit Oberverwaltungsrätin Nicole Abraham das „starke, breit aufgestellte Bauamt, in dem viele Tätigkeiten und Projekte sehr intensiv bearbeitet werden“, führt.

Neben einem kurzen Blick auf zahlreiche bearbeitete Bauvorhaben sowohl im privaten als auch im wirtschaftlichen Bereich ging Pötzsch auf abgeschlossene Projekte wie die Neugestaltung der Parkanlagen Rosenthal-Park und Grafenmühlweiher ein, die sich zwischenzeitlich einer regen Nutzung erfreuen. Fertiggestellt wurde der Kreisverkehr am Goetheplatz. In den nächsten Monaten wird das Bahnhofsumfeld komplett neu gestaltet und hier ein neues Stadtquartier entstehen. „Das wird wunderbar“, ist der Oberbürgermeister überzeugt, der sich auch auf die Eröffnung des „Spektrum Selb“ am 25. November freut. Zum Punkt Bauleitplanung wurde mitgeteilt, dass es der ESM ermöglicht wurde, auf der Freifläche der Kläranlage eine Photovoltaikanlage errichten zu können. Auch das geplante Hotelprojekt am Zeidlersberg kann umgesetzt werden. Auf die Frage aus dem Publikum, ob denn überhaupt ein Hotel notwendig sei, antwortete Pötzsch, dass aufgrund des Bedarfs, beispielsweise durch die hiesigen Unternehmen, schon jetzt häufig die zur Verfügung stehenden Hotelbetten nicht ausreichen würden.

Im Bereich der Kinderbetreuung habe man in den vergangenen Monaten weiter große Anstrengungen unternommen. So wird der Nikolauskindergarten vergrößert (Kostenpunkt 2,6 Millionen Euro). Im kommenden Jahr soll zudem ein neuer Kindergarten mit zwei Krippen-Gruppen und drei Kindergarten-Gruppen auf der Kappel entstehen.

Modern und zukunftsorientiert präsentiert sich der umgebaute Eingangsbereich des Rathauses. Die dringend notwendige Sanierung der Stützmauer an der Luitpoldschule wird durchgeführt (inkl. neuer Treppenanlage rund 800.000 Euro Kosten). Für die TS Selb fungiere die Stadt als Steigbügelhalter, um für die Sanierung der Jahnturnhalle Fördermittel generieren zu können, selbst steuere man 140.000 Euro Zuschuss bei.

Das Radewegenetz wurde weiter ausgebaut, so der Anschluss zum Perlenradweg bei Selb-Plößberg geschaffen. Dieser wird noch weiter zum Grenzübergang nach Asch ausgebaut. Auf Nachfrage zum angedachten Radweg von Selb nach Oberweißenbach und weiter bis Großwendern erklärte Ulrich Pötzsch, dass für den Radweg selbst das Staatliche Bauamt zuständig ist. Seitens der Stadt unterstütze man beim notwendigen Grunderwerb. Dieser gestalte sich allerdings aufgrund fehlender Ausgleichsflächen derzeit schwierig.

Angesprochen auf das Thema Straßensanierung erläuterte der Oberbürgermeister, dass man natürlich nicht alle Straßen auf einmal sanieren könne. Dies könne nur Schritt für Schritt erfolgen. Jährlich werden Ausgaben für den Straßenunterhalt im städtischen Haushalt berücksichtigt.

Ob eine flächendeckendes Nahwärmenetz denkbar wäre, das war eine weitere Frage aus dem Publikum. Pötzsch merkte an, dass man natürlich entsprechende Vorhaben wie aktuell in Erkersreuth begrüße. Intensiv würde man sich mit diesem Thema beschäftigen. Hierbei wurde erwähnt, dass schon heute mit der vor Ort erzeugten Energie (Wind, Wasser, PV…) alle privaten Haushalte in der Stadt und rund 20 Prozent der Industrie versorgt werden könnten. Aktuell werde durch einen externen Dienstleister eine Energiekonzept erstellt. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis soll zukünftig das Schulzentrum durch ein Nahwärmenetz versorgt werden. „Das ist aber nur ein erster Schritt bei einer Generationenaufgabe!“

Ein Zuhörer wollte den Sachstand des geplanten Baus eines Designstudios der Fachschule für Produktdesign auf Teilen des Areals der ehemaligen Porzellanfabrik Hutschenreuther B wissen. Landrat Peter Berek erklärte, dass bei der Planung zwischenzeitlich von einer Kostenexplosion (38 Millionen Euro statt geplanter 25 Millionen Euro) ausgegangen werden musste. Folglich wurden die Planungen überarbeitet, um die Kosten wieder auf die angedachte Summe reduzieren zu können. Aktuell befinde man sich in der Baugenehmigungsphase. Berek rechnet mit einem Baubeginn im zweiten Halbjahr 2024.

Bei der Überbauung des Bürgerparks habe die Stadt laut Ulrich Pötzsch zwischenzeitlich das Heft des Handelns übernommen, um einen Plan B zu erarbeiten. Dies auch, um die zugesicherten staatlichen Fördermittel für den angedachten Umzug der Stadtbücherei in den Neubau zu sichern.

selb-live.de - Michael Sporer

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