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csuselblogo24.7.2016 – Mehr als zwei Stunden diskutierten Selber Ärzte, Vertreter aus dem Pflegebereich und die Koordinatoren des Programms „Gesundheitsregion plus“ mit den Vertretern der CSU Selb und der Selber Bevölkerung über den Zustand und die Zukunft der medizinischen Versorgung in ihrer Heimatstadt.

 

Ortsvorsitzender Matthias Müller begrüßte die hochkarätig besetzte Diskussionsrunde im neu eröffneten Familienzentrum des EJF. Im Zusammenhang mit den Themen demografischer Wandel, dem Stadtbild und dem Image der Stadt und der Region appellierte Müller: „Wir müssen alle die Region und die Stadt Selb positiv nach außen vertreten und intern an den Problemfeldern arbeiten.“ Das sei sowohl im Kontext Attraktivität für Familien, aber auch Arbeitskräftemangel und Neuansiedlung von zum Beispiel Hausärzten ein entscheidender Punkt.

„Medizinische Versorgung ist ein schwieriges Thema, besonders weil es stark emotional besetzt ist“, stellte Stadtrat Carsten Hentschel einleitend fest. Als Moderator wünsche er sich eine offene und ergebnisorientierte Debatte. Die Teilnehmer nahmen diesen Hinweis auf und führten die anschließende Diskussion trotz unterschiedlicher Sichtweisen auf objektiver Basis.

Dr. Susanne Friese bezeichnete die aktuelle Situation aus ihrer Sicht als zufriedenstellend. Sie unterstrich in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit ihren örtlichen Kollegen. „In spätestens drei Jahren wird es aber kritisch“, bemerkte Dr. Thomas Täuber im Hinblick auf das fortgeschrittene Alter seiner Berufskollegen. „Die dann noch praktizierenden Ärzte können die 3000 unversorgten Patienten nicht aufnehmen. Das schaffen wir nicht“, so der Allgemeinarzt. Die notwendige Ansiedlung neuer Ärzte gestalte sich oft schwierig. Dr. Felix Buchmann stellte in der Generation der Jungärzte die Tendenz fest, sich vermehrt in ein Angestelltenverhältnis zu begeben als sich selbständig niederzulassen. „Oft lockt nicht das Geld. Wichtiger ist für viele meiner Kollegen, beispielsweise mehr Zeit mit der Familie zu verbringen“, so Buchmann. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Errichtung eines MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) in Selb ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Versorgung wäre. Am Beispiel Waldsassen sehe man, dass eine solche Einrichtung durchaus schwarze Zahlen schreiben könne, ergänzte Dr. Torsten Friese.

Ebenfalls großen Handlungsbedarf sah man im Bereich der Tagespflege. Beate Lenk (Paul-Gerhardt-Haus) und Jutta Heinlein (EDE) berichteten von einer sehr hohen Nachfrage nach Tagespflegeplätzen. Viele Angehörige wünschten sich Entlastung bei ihrer häuslichen Pflege. Oft kämen die eigenen Bedürfnisse der pflegenden Familienmitglieder zu kurz, erläuterten die beiden Expertinnen. Faktionsvorsitzender Wolfgang Kreil wies darauf hin, dass eine solche Einrichtung nur dann wirtschaftlich arbeiten könne, wenn sie an einer bereits vorhandenen angegliedert würde. „Das ehemalige Kantorat wäre aus meiner Sicht hervorragend dafür geeignet“, sagte die Vorsitzende des Seniorenbeirats und Allgemeinärztin Dr. Eva Körner.

Bei den Vertretern des Programms „Gesundheitsregion plus“ stießen die Wünsche der Selber Ärzte und Kommunalpolitiker auf offene Ohren. „Wir wollen gemeinsam mit Ihnen etwas auf die Beine stellen, das zum Selbstläufer wird“, fasste Fachbereichsleiter Dr. Gerhard Fleißner die Arbeit der Gesundheitsregion zusammen. Koordinatorin Martina Busch versprach, die angesprochenen Wünsche in die Arbeitsgruppen einzubringen. „Mit der heutigen Diskussion haben Sie eine Entwicklung angestoßen. Wir werden Sie dabei begleiten“, versprach Busch.  

Der nächste Stammtisch des CSU-Ortsverbands soll im August stattfinden. Mit Fahrrad ist ein Besuch im Dorfladen Thierstein geplant.

 

selb-live.de – Presseinfo CSU Selb

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