21.10.2019 – Zahlreiche Sehenswürdigkeiten locken in Selb zu einem interessanten Spaziergang. War es einst jahrelang der „Rote Faden“, an dem sich Besucher orientieren konnten, so darf Porzellangeschichte und das vielfältige Spektrum an beachtenswerten Dingen bei einem neu erarbeiteten Rundgang erlebt werden: egal ob mit Broschüre, einem Flyer, anhand Info-Stelen und zukünftig auch digital.

Der „Rote Faden“ kam ins Alter. Veränderungen machten ihn auch nicht mehr aktuell. Zeitgemäß war er ohnehin nicht mehr – gerne wurde der auf Gehwegen aufgepinselte rote Strich auch als Erlaubnis zum halbseitigen Parken auf dem Gehsteig gedeutet. Aus der Bürgerplattform „Gemeinsam für Selb“ bemühte sich nun schon seit längerer Zeit ein Workshop um das Thema „Sehenswürdigkeiten / Roter Faden". Dass die tatsächliche Umsetzung länger gedauert hat, das hing vor allem mit der Finanzierung zusammen. Über das EU-Programm LEADER, über das Bayern seine ländlichen Regionen auf dem Weg einer selbstbestimmten und eigenständigen Entwicklung unterstützt, konnten nun Fördermittel bezogen werden. Folglich der Startschuss für den neuen „Rundgang durch die Stadt“.

Eine 44seitigen Broschüre, die neben der deutschen außerdem bald noch in weiteren Sprachen erhältlich sein soll, zeigt Selb in all seinen Facetten auf. Angerissen wird die Selber Stadtgeschichte. Viele Highlights von den Porzellanbrunnen, dem Porzellangässchen, der Stadtkirche, dem Porzellanglockenspiel über verschiedene Brunnen aber auch Hinweise zu festen Veranstaltungen finden darin mit Fotos und Kurzinfos Erwähnung. Auch über die Innenstadt hinaus wie der Lokschuppen, das Hallenbad mit seinem Sprungturm, das Porzellanikon und das Schloss Erkersreuth wird Interessantes aufgeführt. Jede beschriebene Sehenswürdigkeit ist im kleinen praktischen Heftchen nummeriert. Ein Faltplan zeigt auf, wo was zu finden ist. Zugleich werden verschiedene Routen vorgeschlagen, um von kleinen bis längeren Strecken diese Highlights besichtigen zu können. Dort wurden zugleich Stelen installiert. Stilecht auf Porzellanplattem angebracht gibt es hier jeweils Kurzinfos zur Sehenswürdigkeit, eine Nummerierung weist auf die weiteren Infos in der Broschüre hin. Ein zusätzlicher QR-Code wird zukünftig gar noch auf Online-Versionen der Informationen verlinken. Eine App soll das finale Ziel sein.

Der Aufwand für den neuen Stadtrundgang sei riesig gewesen: Konzeption, Texten, Fotos – detailreich die Arbeit. „Das wäre von städtischer Seite in diesem Umfang gar nicht möglich gewesen“, galt der große Dank von Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch den Mitstreitern im Arbeitskreis. Auch den Mitarbeitern aus dem Amt für Wirtschaftsförderung & Tourismus sowie des städtischen Bauhofs, die in Kürze den Aufbau aller Stelen abgeschlossen haben werden, richtete das Stadtoberhaupt dankende Worte aus.

Unser Bild an zwei Stelen am Gerberplatz zeigt aus dem Workshop die Mitstreiter Anneliese Schade, Dr. Gabriele Kaiser, Jürgen Hoffmann und Martin Pape, aus dem Bauhof Marko Leistner, sowie Christine Lauterbach von der Entwicklungsagentur Fichtelgebirge (LEADER) aus dem Amt für Wirtschaftsförderung Nadja Hochmuth und Kristina Rödig sowie Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch.

selb-live.de – Michael Sporer