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harald lesch selb mint 20204.2.2020 – „Ihr lebt in eine goldene Zukunft hinein. Die Unternehmen werden in Zeiten von Fachkräftemangel sich die Finger nach euch lecken – wenn ihr was könnt“, riet Prof. Dr. Harald Lesch dazu, nach der Schule zunächst eine Ausbildung anzustreben, insbesondere in den MINT-Berufen. „Die Gesellschaft wartet auf euch!“

Die Message war an zahlreiche Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe der Schulen in der Region gerichtet. Diese zeigten sich beeindruckt vom Vortrag des Astrophysikers und Fernsehmoderators beim Selber MINT Tag. Und dieser machte wiederum Werbung für die MINT-Berufe (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in der Region.

Einst aus dem früheren Selber Hochschultag hervorgegangen, so konnte auch der Verlauf des nunmehr dritten Selber-MINT-Tag durchaus als erfolgreich bezeichnet werden. Selbs Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sprach zur Eröffnung des MINT-Tages im Rosenthal-Theater entsprechend lobende Worte. Dr. Roman Pausch, Geschäftsleitung der Rausch & Pausch GmbH, die die Veranstaltung vor vielen Jahren initiiert hat, sprach in seinen kurzen Begrüßungsworten von einem Gemeinschaftsprojekt. Sein Dank galt seinen Mitarbeitern für die Organisation des MINT-Tag, den kooperierenden Unternehmen in der Region und schließlich den neugierigen Schülern. Denn genau diese sind es, denen man eine berufliche Zukunft zum einen in einem technischen Beruf, zum anderen vor allem in Hochfranken schmackhaft machen möchte. „Die Region ist nämlich viel besser als ihr Ruf", weiß der Unternehmer zu berichten.

harald lesch selb mint 2020Wohin nach dem Abi? Welche Fachrichtung liegt mir am meisten? Passt ein Studium mit Schwerpunkt „MINT“ zu mir? Was bieten mir die Unternehmen in der Region? Fragen über Fragen, die mit dem Selber-MINT-Tag getreu dem Slogan „MINT up your mind“ vielleicht für manch Schüler in der Tat beantwortet werden konnten. Das direkt vor Ort in den regionalen Unternehmen. Bei Besichtigungstouren in verschiedenen Hightech-Firmen konnte sich ausgiebig über angebotene MINT-Berufe informiert sowie Einblicke gewonnen und wertvolle Kontakte geknüpft werden. Informationen über den Technologie-Anspruch im Bereich Medizin, Industrie und Automotive gab es bei der RAPA zu erfahren. Unter anderem das Kennenlernen des Labors mit den Prüfgeräten und Praxisversuchen stand bei der Textilveredlung Drechsel im Mittelpunkt. Was Mahltechnik alles möglich macht und thermische Analyse alles kann, erfuhren die Teilnehmer bei der Firma NETZSCH. Technik hautnah zu erleben gab es zudem bei der LAMILUX. Wie eine moderne Porzellanfertigung von heute funktioniert und welche besonderen Anforderungen an Profiporzellan gestellt werden, das wurde bei der BHS tabletop ausführlich erklärt. Einblicke in die digitalisierte Welt dank elektronischer Kleinstbauteile und Großkomponenten gab zudem die VISHAY. Über spannende und zukunftsorientierte Anwendungsgebiete informierte Kyocera im Bereich der Hochleistungskeramik. Mit zahlreichen Informations-, Mitmach- und Demo-Stationen zum Ausprobieren und Staunen war das Staatliche Berufliche Schulzentrum für Produktdesign und Prüftechnik beim MINT-Tag dabei. In die Welt der Hightech-Messmethoden zur Erforschung von physikalischen Eigenschaften neuer Werkstoffe entführte die Firma Linseis. „Dispersionen und dispergieren – Was steckt eigentlich dahinter?“ – diese Frage wurde beim EZD – Das Dispergier-Zentrum beantwortet.

Klar verdeutlicht wurde an diesem Tag, wie vielfältig und spannend die Einsatzmöglichkeiten und Berufsbilder für Absolventen von MINT-Ausbildungsgängen sind. Waren schon die Exkursionen zu den Firmen äußerst wertvoll, so begeistert wurde zuvor dem rund 45minütigen Vortrag von Prof Dr. Harald Lesch gelauscht. Beeindruckt vom kurzweiligen Auftritt des Gastredners zeigten sich die jungen Zuhörer. Wie schon aus dem TV u.a. aus der ZDF-Wissenschaftsreihe „Leschs Kosmos“ bekannt, so kann der 1960 geborene Professor ohne groß Fachausdrücke benutzen zu müssen, dafür mit umso mehr Enthusiasmus die Welt anschaulich erklären. So auch mit seinem Vortrag "Was ist mir meine Freiheit wert?" auf der Bühne des Selber Rosenthal-Theaters. Es brauchte keine möglicherweise ablenkende Powerpoint-Präsentation. Inszeniert musste nichts werden. Mit so manch ungewöhnlicher Formulierung gepaart mit Gestik und Mimik gelang es ihm, die jungen Zuhörer mit seinem Vortrag über die Naturwissenschaft und deren Wichtigkeit bis hin zur Digitalisierung und dem Klimawandel für die Gestaltung der Zukunft zu fesseln.