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20.4.2020 – Geschlossene Schulen und Kitas, Kontaktverbote, gestresste Familien: Von den drastischen Einschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie sind die Kinder und Jugendlichen besonders betroffen. „Zwar schweißt die Corona-Lage viele Familien zusammen, weil Eltern und Kinder mehr Zeit füreinander haben. Aber es kann auch passieren, dass Konflikte jetzt schneller eskalieren“, sagt Sandra Wurzel, Jugendamtsleitung.

"Klar ist: Das Jugendamt mit verschiedenen Unterstützungsangeboten ist auch weiterhin voll erreichbar (siehe unten).“, betont Wurzel. Unter den genannten Telefonnummern können sich Eltern, aber auch Kinder und Jugendliche melden, die von der aktuellen Situation überfordert sind und Hilfe brauchen. Sowohl eine anonyme Beratung am Telefon, als auch eine Beratung unter Einhaltung der Abstandsempfehlungen im Freien sind möglich.

Auch wer den Verdacht hat, dass Kinder leiden oder Angst vor ihren Eltern haben, kann dort anrufen. Es sei jedoch unbedingt zum „Double-Check“ zu raten: Kreischende Geschwister, Getrampel auf dem Boden oder laute Musik in der Nachbarswohnung seien noch lange kein Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung. „Aber, wenn die Kinder selbst um Hilfe rufen oder die Eltern sagen: ´Ich pack´s nicht mehr‘, dann sollte man das Jugendamt einschalten – oder im äußersten Fall die Polizei“, macht Wurzel deutlich.

Die Corona-Pandemie stelle dabei auch das Jugendamt selbst vor neue Herausforderungen. „Entscheidend ist jedoch, dass der Kontakt zu Familien, die bereits vom Jugendamt betreut werden, nicht abreißt. Wo das Kindeswohl einmal in Gefahr war, gehen wir auch jetzt regelmäßig in die Familien, um sicherzustellen, dass es den Kindern gut geht“, so die Jugendamtsleitung.

Um bei den Hausbesuchen die Infektionsgefahr möglichst gering zu halten, gehe das Jugendamt auch neue Wege. So kämen verstärkt Telefonate zum Einsatz, Gespräche würden teils im Freien geführt. „Aber am Face-to-Face-Kontakt zum Kind führt kein Weg vorbei. Dies gerne auch beim Spaziergang im Freien. Das Wohl der Kinder hat für das Jugendamt auch unter widrigen Umständen allerhöchste Priorität“, betont Wurzel.

Aktuell hat das Kreisjugendamt Wunsiedel die „Wir bleiben zuhause – Challenge“ ins Leben gerufen. Bei diesem Wettbewerb können Kinder und Jugendliche durch die Erfüllung verschiedener Aufgaben Preise und Gutscheine gewinnen, die später in der Region eingelöst werden können.

Alle Informationen dazu sowie den Teilnahmebogen finden alle Interessierten unter www.landkreis-wunsiedel.de/landratsamt/familie-kinder-jugend/wir-bleiben-zuhause. Der Einsendeschluss wurde auf den 30. April verschoben. Das Motto der „Wir bleiben zuhause-Challenge“: Mitmachen, Spaß haben und Gutscheine abräumen!

selb-live.de – Presseinfo Landratsamt Wunsiedel