11.11.2020 – Die Abwasserbetriebe Selb (AWS) investieren wie in diesem Jahr auch in den folgenden Jahren vor allem in neue Kanäle. Verbraucher müssen ab Januar 2021 allerdings tiefer in die Taschen greifen: Die Abwassergebühren werden angehoben.
2,535 Millionen Euro in Kanalbaumaßnahmen, 65.000 Euro in neue beziehungsweise sanierte Hausanschlüsse und 45.000 Euro in die Kläranlagen wurden im laufenden Jahr seitens der AWS investiert. Neben der Erschließung des Neubaugebiets in der Gutenbergstraße verlangt natürlich der Umbau des Marienplatzes einiges ab. Hier betreffen die Maßnahmen eine Vielzahl verschiedener Gewerke. Wie AWS-Geschäftsführer Klaus Burkhardt gegenüber den Mitgliedern des Werkausschuss des Selber Stadtrats erklärte, wird hier das vorhandene Kanalsystem durch eine Regenwasserkanalisation ergänzt, die vorhandene Bachverrohrung, die keine Funktion mehr erfüllt, wird zurückgebaut. Aufgrund der räumlichen Enge müssen bei der Erneuerung der Mischwasserkanalisation vorwiegend Sonderbauteile und Sonderformen für Schachtbauwerke und Rohre verwendet werden. Bei den Abwasserrohren wird als Sonderform ein sogenanntes Maulprofil mit Abmessungen von 2,5 m Breite und 1,5m Höhe aus Stahlbeton verbaut werden. Da bei diesen Dimensionen keine normalen Schachtbauwerke verwendet werden können, sind auch hier Sonderbauwerke notwendig, die ebenfalls speziell für diese Maßnahme angefertigt werden.
Bei der Ergebnisvorschau für das laufende Wirtschaftsjahr sieht Klaus Burkhardt bei Gesamterlösen von 3,57 Millionen Euro abzüglich dem Aufwand und dem Finanzergebnis einen Jahresüberschuss in Höhe von 60.000 Euro.
In den kommenden Jahren möchte die AWS weiter kräftig investieren. Allein 1,45 Millionen Euro sind 2021 für das Anlagevermögen vorgesehen, davon 1,3 Millionen Euro für Kanalbaumaßnahmen.
Zwar wird aufgrund der vorgenommenen Gebührenanpassungen (Schmutzwassergebühr steigt von 2,19 auf 2,29 €/m³, die Zählergrundgebühr von 48 auf 72 €) eine Erhöhung der Gebühreneinnahmen erwartet, um den geplanten Gesamt-Finanzbedarf von 2,35 Millionen Euro jedoch stemmen zu können, ist eine Darlehensaufnahmen in Höhe von 1,1 Millionen Euro notwendig.
Gegenüber dem Jahr 2020 plant die AWS zudem mit einer Neueinstellung die Aufstockung der Belegschaft von 12 auf 13 Mitarbeiter*innen.