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bhs tabletop22.9.2020 –  Selb. Die Hauptversammlung der BHS tabletop AG hat mit der Mehrheit von 99,63 Prozent der Stimmen einen verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out beschlossen. Demnach werden die Aktien der Minderheitsaktionäre gegen eine Barabfindung in Höhe von 9,83 EUR je Stückaktie auf den Mehrheitsgesellschafter übertragen.

Bis zur Eintragung des verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out im Handelsregister der Gesellschaft werden die BHS tabletop-Aktien weiterhin an der Börse gehandelt. Danach wird die Börsennotierung eingestellt und das Unternehmen zählt zu 100 Prozent zur Münchener Serafin Unternehmensgruppe. Etwaige Rechtsmittel, die mit der Höhe des ermittelten Barwertes zusammenhängen, verzögern die Übertragung der Aktien nicht.

Bezogen auf die Höhe der Barabfindung wies Vorstandsvorsitzender Gerhard Schwalber darauf hin, dass diese angesichts der schwierigen Marktsituation und vieler damit verbundener Risiken angemessen sei. Der Squeeze out sei angesichts dieser Rahmenbindungen als eindeutiges Bekenntnis des Hauptgesellschafters zum Unternehmen zu bewerten.

Gleichzeitig ging er auf die enge Bindung der Aktionäre – darunter viele Mitarbeiter - zur BHS ein, die in der Börsenlandschaft etwas Besonderes sei. „Uns ist absolut bewusst, dass für viele von Ihnen eine nicht nur monetäre Beziehung zur BHS besteht, sondern dass Sie sich dem Unternehmen auch emotional sehr verbunden fühlen. Dafür möchte ich Ihnen allen herzlich danken. Wir würden uns alle sehr freuen, wenn Sie auch weiter den Kontakt zu uns halten und sich für die Zukunft der BHS interessieren oder sogar engagieren.“

Schwalber beschrieb auch die aktuelle Situation des Unternehmens. Nachdem ab März der Umsatz des Unternehmens signifikant zurück ging und im April und Mai seinen Tiefpunkt erreichte, sorgten die Sommermonate für eine leichte Konsolidierung auf niedrigem Niveau. Inwieweit die Gastronomen den Wegfall der Außengastronomie und des Weihnachtsgeschäfts durch andere Konzepte kompensieren könnten, habe Einfluss auf die Umsatzentwicklung im vierten Quartal. Bezogen auf die Zukunft der BHS tabletop AG sagte Gerhard Schwalber: „Wir haben eine klare Agenda. Wir werden unter anderem verstärkt in die Digitalisierung investieren, in effizientere Arbeitsabläufe aber auch in den direkten Service für unsere Vertriebspartner und Kunden. Wir werden verstärkt die direkte Kommunikation mit unseren Kunden suchen und so nachhaltig die Nachfrage stimulieren. Wir investieren weiterhin in unsere Produktion, um sie flexibler und energieeffizienter zu machen und moderne Dekorationsverfahren zu ermöglichen. Uns ist bewusst, dass dies erst der Anfang einer Reise ist und wir uns kontinuierlich in einem dynamischen Marktumfeld entwickeln und verändern müssen. Ich bin mehr als nur zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen erfolgreich bewältigen werden, denn wir haben die leidenschaftlichsten und engagiertesten Mitarbeiter, die bereits frühere Krisen gemeistert haben. Aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen werden wir langfristig gestärkt aus der Krise hervor gehen.“

Im Juli hatte die BHS tabletop AG die Voraussetzung für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen geschaffen, weil eine Zusatzfinanzierung mithilfe der Hausbanken, der LfA Förderbank Bayern und des Hauptgesellschafters, der Serafin Unternehmensgruppe, realisiert wurde. „Die Serafin Unternehmensgruppe hat mit ihrer finanziellen Unterstützung, die im zweistelligen Millionenbereich liegt, ihre Zuversicht in die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens demonstriert“, so Schwalber. Auf Basis der sichergestellten Finanzierung werde das bereits angelaufene Restrukturierungsprogramm der BHS tabletop AG mittelfristig mehr Flexibilität, Robustheit, Raum für Investitionen und damit profitables Wachstum verschaffen. Von der erwartbaren fortgesetzten Marktbereinigung werde das Unternehmen zudem profitieren.

Der Belegschaft zollte Schwalber vor dem Hintergrund des angekündigten Stellenabbaus hohen Respekt. „Wir wissen, dass wir den Mitarbeitern aktuell sehr viel abverlangen. Ich engagiere mich mit meinen Kollegen dafür, dass wir allen Mitarbeitern bald Klarheit und dann Kontinuität und Sicherheit geben können. Auch wenn wir aktuell einen sehr schmerzhaften Prozess durchlaufen, soll die BHS auch weiterhin ein lohnenswerter und erstrebenswerter Arbeitgeber sein, zu dem alle mit Freude kommen. Gemeinsam schaffen wir es, dass die BHS noch weit in die Zukunft an den nordbayerischen Standorten Öfen unter Feuer hält.“ 

selb-live.de – Presseinfo BHS Tabletop AG