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aktienkurs boerse selb hochfranken trump8.4.2025 - Obwohl Donald Trump wochenlang mit einem riesigen Zollpaket gedroht hat, war man dennoch der Meinung, das wird doch nicht kommen. Als er dann am sogenannten Liberation Day die Zolltafel präsentiert hat, war klar: Trump macht ernst.

10 Prozent auf alle Einfuhren seit Samstag, ab 9. April treten dann die individuellen Zölle in Kraft

Seit Samstag sind Einfuhren aus allen Ländern pauschal mit Zöllen von 10 Prozent belegt. Des Weiteren hat die US Regierung angekündigt, ab 9. April gibt es für bestimmte Länder höhere Zölle. Die „schlimmsten Übeltäter“, so ein Berater von Trump, würden die höchsten Zölle bezahlen müssen. Das sind jene, die nach Auffassung des Präsidenten ein besonders großes Handelsdefizit aufweisen. Dabei sprechen die Amerikaner von wechselseitigen Zöllen. So würden viele Länder den Import der US Produkte erschweren und das könne man sich nicht gefallen lassen. Jedoch bezieht sich Washington hier nicht nur auf Zölle, sondern auch auf strenge Einfuhrvorgaben, auf Handelshemmnisse oder Währungsmanipulation sowie Diebstahl geistigen Eigentums. So seien die Barrieren - so die US Regierung - weitaus schlimmer als die eigentlichen Zölle.

 

Deutschland wird nicht extra angeführt, sondern unterliegt den Bestimmungen für die EU

Deutschland, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, wird nicht einzeln aufgeführt, sondern fällt unter die Bestimmungen, die für die EU gelten: Die EU muss für Exporte der Mitgliedsländer einen Zoll von 20 Prozent bezahlen. „Europas schlimmster wirtschaftlicher Albtraum ist gerade wahr geworden“, so Carsten Brzeski, der Chefökonom der ING Bank.

Innerhalb der EU gibt es die Dienstleistungsfreiheit. Das heißt, ist das Unternehmen in der EU zugelassen, darf es auch seine Dienste innerhalb der EU anbieten. Das erklärt übrigens auch die Online Casinos in Deutschland, die keine deutsche Lizenz haben, aber dennoch ihre Dienste anbieten dürfen. Hat der Anbieter keine Lizenz, so ist es für den Spieler oft einfacher, wenn OASIS nicht beachten werden muss oder man diverse andere Vorgaben ignorieren kann (Einzahlungslimit, 5 Sekunden-Regel). Das erhöht am Ende natürlich den Spielspaß, bedeutet aber auch mehr Verantwortung für den Spieler.

Deutschland ist eine Exportnation und daher besonders stark von der Zolloffensive betroffen. Neben China sind die USA der wichtigste Handelspartner, zudem sind die USA auch der größte Abnehmer deutscher Exporte. So sind im Jahr 2024 Waren mit einem Wert von rund 253 Milliarden Euro zwischen Deutschland und den USA gehandelt worden. Deutsche Firmen haben Waren von rund 161 Milliarden in die USA geliefert - also rund 10 Prozent aller Exporte.

Lisandra Flach vom ifo-Institut geht davon aus, dass es einen dauerhaften Rückgang des BIP um 0,3 Prozent geben wird. Besonders stark würden die Schlüsselbranchen Auto, Maschinenbau und Pharma betroffen sein. Jörg Krämer, Commerzbank-Chefvolkswirt, geht davon aus, dass das BIP über die nächsten zwei Jahre um 0,5 Prozent sinken wird.

Der Schaden während Trumps vierjähriger Amtszeit könnte auf rund 200 Milliarden Euro steigen. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln berechnet. Somit würde das deutsche BIP im Jahr 2028 rund 1,5 Prozent niedriger als ohne Zölle liegen. Der Schaden für die EU: rund 750 Milliarden Euro.

 

Was kann Deutschland jetzt machen?

Bislang hat man versucht, Trump mit Angeboten, etwa bei Rüstungsgütern oder Flüssiggas, zu locken. Nun sind sich die Experten einig: Die Europäische Kommission muss ebenfalls aktienkurs boerse selb hochfranken trumpeine Drohkulisse aufbauen. Vor allem gibt es eine Kategorie, die der US Wirtschaft schaden kann: Gebühren für die Nutzung geistigen Eigentums. Drei Viertel der Gebühren würden nämlich Zahlungen von Tochterfirmen in der EU an die Mutterkonzerne in den USA ausmachen. Man weiß, das wäre handelspolitisches Neuland und muss genau geprüft werden, könnte jedoch der US Wirtschaft durchaus schaden. Doch nicht alle im Umkreis Trumps sind mit den Zöllen einverstanden. So hat unter anderem Elon Musk bereits gefordert, man solle zwischen den USA und der EU eine Freihandelszone einrichten.

Marcel Fratzscher, der DIW Präsident, ist überzeugt: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die EU, endlich gegen den Marktmissbrauch einiger mächtiger US Digitalkonzerne vorzugehen.” Dabei gehe es um die faire Besteuerung in Europa sowie auch darum, dass europäische Regeln eingehalten werden. Das beginnt beim Datenschutz und geht bis zur Transparenz.

selb-live.de – Presseinfo; Foto: Anna Neygard - unsplash