18.7.2016 – „Lehrlingsausbildung ist anspruchsvoll und muss es angesichts der laufend steigenden Anforderungen sein. Die ausbildenden Unternehmen müssen mit dieser Entwicklung Schritt halten“, will das Unternehmen Vishay genau das durch den Neubau eines Ausbildungszentrums
am Standort Selb erzielen. Das erklärte CEO und Vishay-Präsident Dr. Gerald Paul sichtlich stolz beim offiziellen Spatenstich zum neuen Ausbildungszentrum. Zugleich wird die Firma im neuen Gebäude ein Betriebsrestaurant unterbringen. Rund 4 Millionen Euro werden hierzu gesamt investiert.
„Ein Unternehmen ist mehr als nur seine Maschinen, Gebäude, betriebswirtschaftliche Daten und Zahlen. Ein Unternehmen – ein erfolgreiches zumal – lebt mindestens ebenso sehr von der Summe der Talente und Fähigkeiten sowie vom Einsatzwillen seiner Mitarbeiter“, weiß Dr. Paul. Besonders wahr sei diese Feststellung in High-Tech geprägten Hochlohnländern wie Deutschland. Vishay habe früh erkannt, dass Erfolg in Europa zwingend den Erfolg am deutschen Markt voraussetzt. Der namhafte Zulieferer vieler Industriezweige stelle sich den Herausforderungen bereits seit Jahrzehnten. Hierbei stütze man sich auf das Können der Mitarbeiter an seinen Standorten, vor allem in Selb, wo rund 750 Mitarbeiter beschäftigt werden.
Neben Investitionen in Technologien und Fertigungsvorrichtungen denke der Konzern auch an Investitionen in die beschäftigten Menschen und dabei insbesondere in ihre Ausbildung. Auf diesem Sektor genieße man in der Region bereits einen sehr guten Ruf. Derzeit habe man 61 Auszubildende unter der Leitung von drei hauptamtlichen Ausbildern.
Seit 1962 haben insgesamt ca. 750 technische und 350 kaufmännische Auszubildende bei Vishay in Selb eine Ausbildung absolviert. Das berichtete Geschäftsführer Günther Volkmann. Er erklärte, dass im neuen Ausbildungszentrum insgesamt 26 Ausbildungsplätze entstehen werden, acht davon für Mechanik, acht als Kombiplätze für Mechanik und Elektrik, sechs für Geräte-Elektronik und vier Projektplätze. Nach derzeitigen Planungen können auch sechs Ausbildungsplätze für Nicht-Vishay-Mitarbeiter bereitgestellt werden. Auch bietet sich die Möglichkeit für Schüler und Studenten, ihr technisches Grundpraktikum hier durchzuführen. Drei moderne Schulungsräume werden für die technische und kaufmännische Ausbildung zur Verfügung stehen. Das Ausbildungszentrum befindet sich nach seiner Fertigstellung im Sommer 2017 selbst mit einer Nutzfläche von 1.050m² im Erdgeschoss des neuen Gebäudes. Im Obergeschoss entsteht auf 920m² das multifunktionale Betriebsrestaurant mit Foyer, Küche, Essensausgabe und Gastbereich. Bis zu 200 Essensgästen wird es Platz bieten können. Bei Belegschaftsversammlungen kann eine Bestuhlung für bis zu 330 Mitarbeiter erfolgen. Im Obergeschoss des zweigeschossigen ca. 44m langen, 24m breiten und 10m hohen Neubaus wird außerdem ein Technikraum untergebracht sein. Alle Räumen werden komplett barrierefrei erreichbar und nutzbar sein.
Selbs Oberbürgermeister Uli Pötzsch sprach seitens der Stadt dem Unternehmen großen Dank aus. „Das ist ein Meilenstein für Vishay, aber auch für Selb“, sei die Firma für den Standort unheimlich wichtig. Dies zum einen als Arbeitgeber, und zum anderen im gesellschaftlichen Bereich. Vishay als einer der Big-Player in der Region sei von Selb überzeugt. Das neue Ausbildungszentrum als Investition in die Zukunft sei ein wichtiges Signal. Für Landrat Dr. Karl Döhler gehe beim Bestreben des Unternehmens und die Investition in die Ausbildung gar „das Herz auf“. Dies könne die Bürger in der Region zuversichtlich stimmen. Landtagsabgeordneter Martin Schöffel freue sich zudem über die verschiedensten angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten. IHK-Vizepräsidentin Dr. Laura Krainz-Leupoldt bezeichnete die Investition als faszinierendes Projekt.
Mit dem symbolischen Spatenstich wird der Baubeginn bereits in dieser Woche sein. Im Dezember 2016 soll der Rohbau stehen. Im August 2017 soll das Gebäude bezugsfertig sein.
selb-live.de – Michael Sporer