12.10.2025 - Das „Dudelsackduo Fichtelgebirge“ sind Elisabeth Thoma aus Thiersheim und Fritz Baumgärtel aus Bischofsgrün - eine musikalische Besonderheit im Fichtelgebirge und Sechsämterland. Dabei waren die Instrumente sowie die traditionelle Tanzmusik, die sie spielen, noch im 18. Jahrhundert auf den heimischen Tanzböden der Region üblich und weit verbreitet.
Über Jahrhunderte prägte der Dudelsack, vornehmlich in Form des „böhmischen Bocks“, zusammen mit den Geigen die dörfliche Musiktradition. Sein Klangbild war Bestandteil des alltäglichen dörflich-bäuerlichen Musiklebens. Türmer, Dorf- und Wandermusikanten gestalteten mit ihm die gelebte Tanz- und Festtagsmusik. Der brummende Dauerton der Basspfeifen, der sogenannte „Bordun“, war sein spannendes Merkmal. Er ist seit über zwei Jahrhunderten weitgehend aus der Region verschwunden. Die dörfliche „Bordunmusik“ hat im Sechsämterland – im Gegensatz zu anderen Regionen – bis heute keine nachhaltige Wiederbelebung erfahren. Das „Dudelsackduo Fichtelgebirge“ ist vermutlich die einzige Musikformation in der Region, die sich noch dieser Tradition annimmt.
Darüber hinaus lieben es die beiden Musiker, dörfliche Tanzmusik aus Schweden, Irland und Frankreich zu spielen – aber mit starkem Sechsämterländer Akzent. Sie machen jedoch keine schottische Musik, haben keine schottischen Dudelsäcke, sondern einheimische und tragen auch garantiert keine Schottenröcke!
Eingeladen wird am 20. Oktober 2025 um 19 Uhr zu einer „öffentlichen Probe“ beim Verein SelbKultur e.V.
Statt alleine im stillen Kämmerlein zu arbeiten, wird die Probe für ein kleines Publikum geöffnet, das auch Fragen zu den Instrumenten, den Dudelsäcken im Allgemeinen und zu den Musikstücken im Besonderen stellen darf.
Es ist kein Konzert, sondern eine Möglichkeit, diese besondere Musik zu erleben und zu genießen. Sicher ist nicht alles perfekt, aber dennoch ganz besonders.