Drucken

17.7.2025 – In der laufenden bundesweiten Vergütungsrunde für Beschäftigten der Thüga-Tarifgemeinschaft hat ver.di heute erneut die Kolleginnen und Kollegen der Energieversorgung Selb-Marktredwitz zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Durch den Streik sind erhebliche Beeinträchtigungen, vor allem im technischen Bereich, entstanden.

So konnten geplante Baustellenarbeiten nicht durchgeführt und Dienstleister nicht wie gewohnt bedient werden. Auch Hausanschlusserstellungen mussten verschoben werden. Zudem sind vereinbarte Zählerwechseltermine teilweise ausgefallen.

Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden für die bundesweit rund 2.500 Beschäftigten und Auszubildenden der Tarifgemeinschaft ruft ver.di als Reaktion auf die Arbeitgeberhaltung in der dritten Verhandlungsrunde erneut zum Warnstreik auf.

„Die Arbeitgeberseite hat in der vergangenen Verhandlungsrunde Voraussetzungen für einen Tarifabschluss genannt, die für die Tarifkommission nicht abschlussfähig waren. Zwar habe sich die Arbeitgeberseite bei den Vergütungen leicht bewegt, wollte aber bereits für die nächste Tarifrunde Zusagen erhalten“, so Roland Schneider, ver.di-Tarifkommissions-Mitglied. „Die Arbeitgeberseite hat zwar ihre Haltung zu einem Tarifvertrag mit einer langen Laufzeit zu kommen aufgegeben, möchte aber die nächste Tarifrunde eigentlich gleich vorwegnehmen.“

Die Warnstreiks vor der dritten Verhandlungsrunde scheinen die Arbeitgeber nur bedingt beeindruckt zu haben.

In der dritten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber nach 11 Stunden Verhandlungen folgendes finales Angebot unterbreitet:

5% mehr Tabellen- und Ausbildungsvergütung zum 01.06.2025 (umgerechnet 4% auf 12 Monate)

Laufzeit 16 Monate

Einmalzahlung von 320 € für 2026 ohne genaue Terminierung

Vereinbarung eines Verhandlungsprotokolls, dass als Volumen für einen Folgeabschluss die bis dahin erfolgten Erhöhungen des TV-V als Maßstab genommen würde

„Die Arbeitgeberseite möchte die bisherigen Abstände zu den anderen Tarifbereichen, die existieren, auf die nächsten Jahre festschreiben. Nach unserer Ansicht führt das nicht dazu mit den Tarifverträgen der Energiebranchen Schritt zu halten, beziehungsweise bestehende Lücken zu diesen zu schließen. Das ist zu wenig um im Wettbewerb um qualifiziertes Personal mithalten zu können und es ist zu wenig um das Engagement der Beschäftigten, die 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche die Energieversorgung vor Ort sichern, ausreichend zu honorieren“, führt ver.di-Sekretär Jan Storbeck aus.

ver.di forderte zuletzt 7,3% bei einer Laufzeit von 15 Monaten.

Die Verhandlungen werden am 30.7.2025 in München fortgesetzt.

selb-live.de – Presseinfo ver.di