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logo aktive buerger selb2.2.2020 - Die Wahlveranstaltung der Aktiven Bürger im Hallenbadrestaurant „Kreta“ stand ganz im Zeichen der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Selb und der tschechischen Nachbarstadt Asch. Als Gast begrüßte der Sprecher der Aktiven Bürger, Dr. Klaus von Stetten den 2. Bürgermeister der Nachbarstadt, Pavel Klepacek und interessierte Selberinnen und Selber.

Oberbürgermeister Uli Pötzsch bezeichnete den 1. Bürgermeister von Asch, Dalibor Blazek und Pavel Klepacek als „Macher“, wenn es um die Verbesserung der bayerisch-tschechischen Kooperation und Freundschaft gehe. Von der Ernennung zum Oberzentrum würden beide Städte profitieren. „Zu einem Oberzentrum gehören Einrichtungen wie ein Krankenhaus und bedeutende kulturelle Einrichtungen“, so Pötzsch. Begonnen habe die enge Zusammenarbeit mit dem gemeinsam verfolgten Ziel der Reaktivierung des historischen Bahnabschnitts zwischen Selb und Asch. Der Erfolg des Projekts habe die Nachbarn zusammengeschweißt. Die bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen seien ein weiterer Baustein bei der grenzüberschreitenden Entwicklung der Region. Pötzsch erinnerte sich an einen Besuch der Landesgartenschau in Bamberg im Jahr 2012. „Damals ist bei uns die Idee entstanden eine zweite Landesgartenschau mit einer tschechischen Partnerstadt durchzuführen“, so der Oberbürgermeister. Hartnäckig sei man der Idee dann nachgegangen. Schließlich habe der damalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer im Rosenthaltheater die Sonderform einer Landesgartenschau mit einer Sonderförderung zugesagt. Für eine übliche Landesgartenschau hätte die Porzellanstadt damals die Eigenmittel nicht aufbringen können. „So sind die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023 in Selb und Asch entstanden“, erläuterte Pötzsch. Insgesamt elf Infrastruktur-Projekte würden im Rahmen der Freundschaftswochen verwirklicht. Dazu gehöre auch die Gestaltung des Rosenthalparks zu einem Sport- und Erlebnis-Park. Das Bahnhofsareal werde von Altlasten befreit und sich nach Abschluss der Maßnahme attraktiv präsentieren. Die Renaturierung des Selbbachs mit Anlage eines Wasserspielplatzes in der Pfaffenleithe gehöre ebenso dazu, wie ein Radweg entlang der komplett sanierten Christoph-Krautheim-Straße. „Wir dürfen für dieses Entgegenkommen der bayerischen Staatsregierung dankbar sein“, sagte Pötzsch abschließend.

Aschs 2. Bürgermeister Pavel Klepacek bedankte sich für die deutlich bessere Zusammenarbeit mit Asch seit 2013. Vorher habe Asch gemeinsame Projekte mit Bad Elster und Rehau durchgeführt. „Mit Selb war das nicht möglich“, bedauerte Klepacek. Leider würde den bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen von der tschechischen Regierung nicht die Bedeutung zugemessen wie in Bayern. In Asch seien dazu 20 Projektideen ausgearbeitet worden. Man müsse um jede Krone mühsam kämpfen. Allerdings sei es der Stadt jetzt gelungen, ein Herzensprojekt gefördert zu bekommen. Auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof in Asch werde jetzt ein historischer Park angelegt, der mit Hilfe digitaler Präsentation auch an die Geschichte erinnern werde. Der Baubeginn sei für März 2020 eingeplant. Man wünsche sich auch eine Sanierung oder einen Neubau des Ascher Bahnhofs und den Bau von Radwegen und werde darum kämpfen.

Oberbürgermeister Pötzsch sprach das geplante BMW-Werk in Sokolov an. Beide Bürgermeister erwarten, dass Mitarbeiter des Werks im Bereich von Asch und Selb nach Wohnmöglichkeiten suchen werden. Auch vor diesem Hintergrund sei die Bedeutung einer durchgängigen Bahnlinie nicht hoch genug einzuschätzen.

Die anwesenden Besucher interessierten sich für die Zukunft des ehemaligen Wirtshauses am Ascher Hainberg. Bürgermeister Klepacek erläuterte, dass das Haus renoviert worden sei und der Besitzer eigentlich eine Eröffnung im November 2019 geplant habe. Er rechne jedoch mit einer Verzögerung des Vorhabens.

Sorge machte sich eine Besucherin über die Sicherheit in Selb im Zusammenhang mit der Auflösung der Selber Polizeiinspektion. Die Zahl der Polizeikräfte in der Region mit verschiedenen Aufgaben sei gar nicht so klein, antwortete Oberbürgermeister Pötzsch. „Was wir allerdings vermissen sind mehr wahrnehmbare, also uniformierte Polizeikräfte in der Stadt“. Diese hätten seiner Auffassung nach abschreckende Wirkung, wenn es um Einbrüche und Vandalismus gehe.

selb-live.de – Presseinfo Aktive Bürger Selb