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theaterplatz selb 07212.7.2021 - Ziel zukünftiger Baumaßnahmen ist die Stadtbereiche entsprechend ihrer historischen Entwicklung zu würdigen. Das sollte sich insbesondere auch im Ausbau der einzelnen Bereiche widerspiegeln. Für die Auswahl der Materialien der Bodenbeläge, der Ausstattungsgegenstände und dem Farbgebund sollte, abgestuft von der Kernstadt bis zu den Außenbereichen, eine Regelung gefunden werden.

Zukünftige Planungen und Sanierungen unterliegen dementsprechend diesen grundhaften Vorgaben und führen mit Fortschreibung der Maßnahmen zu einem geordneten Erscheinungsbild der Stadt Selb.

Die Attraktivität einer Stadt wird hauptsächlich anhand des städtischen Erscheinungsbilds bewertet, welches verschiedene Charakteristika aufweisen sollte. Die wohl wichtigsten Aspekte stellen eine einheitliche Gestaltung, Barrierefreiheit sowie Aufenthaltsqualität dar. Die Wahl der innerstädtischen Bodenbeläge bestimmt demnach maßgeblich über die Qualität des Stadtbildes. Eine Bestandsanalyse des innerstädtischen Bodenbelags zeigt die Notwendigkeit der Erstellung eines Gestaltungsleitfadens.

Um eine einheitliche Gestaltung zu garantieren, muss einerseits eine Festlegung über das Material der Bodenbeläge erfolgen. Andererseits muss entschieden werden, in welchen Bereichen die Beläge künftig verlegt werden sollen. Hierzu hat die Verwaltung bereits einen Abgrenzungsbereich ausgearbeitet. Die Gebietsabgrenzung ist in drei Bereiche untergliedert: innere Kernstadt (Ludwigstraße), Kernstadt und Innenstadt Die außerhalb der Innenstadt liegenden Bereiche bilden das allgemeine Stadtbild und die Ortsteile von Selb ab.

Die Ludwigstraße, die sich im Laufe der Zeit als zentraler Stadtkern entwickelt hat (innere Kernstadt, die auf CSU-Wunsch um den Bereich Marktplatz und die Schlossstraße erweitert wird), soll künftig mit einem hochwertigen Material (Naturstein) ausgestattet werden, um diese insbesondere optisch von der restlichen Innenstadt hervorzuheben. Durch die Auswahl eines hochwertigeren Materials wirkt die Innenstadt nicht nur edel; ein ruhiger, heller (warmtönig in grau), freundlicher Naturstein würde zusätzlich zum Aufhalten im Raum einladen. Hier ist ein Belag mit großflächigen, ebenen Platten und engen Fugen vorgesehen, welcher nochmals die Thematik der Barrierefreiheit hervorhebt. Ein positiver Aspekt der Verwendung eines solchen Bodenbelags, ist die daraus resultierende, verbesserte Zugänglichkeit zur Innenstadt. Des Weiteren soll vor allem auch optisch (durch verschiedene Farbtöne) eine klare Abgrenzung zwischen den einzelnen Bereichen (Fußgängerbereich und Parkfläche) geschaffen werden.

Der Bereich Kernstadt verbindet die Ludwigstraße mit der Innenstadt. Auch in diesem Bereich sollen hochwertige Materialien zum Einsatz kommen. Hierzu wird der Belag aus Naturstein für die Gehwege übernommen. Die Fahrbahnen werden in Asphaltbauweise vorgesehen. Ein Übergang zwischen der hochwertig ausgebauten Ludwigstraße und der Innenstadt ist somit gewährleistet.

Der Bereich Innenstadt soll attraktiv, barrierefrei, rutschfest und einheitlich durch die Verwendung von Betonplatten im Gehwegbereich gestaltet werden. Hier wird vorgeschlagen, Betonplatten in Größe 35x35 cm zu verlegen. Dieses Format ist ein bundesweit verwendetes Format, welches dauerhaft verfügbar ist. Für den Fahrbahnbereich ist die Verwendung von Asphalt angedacht.

Für die Gestaltung der Bereiche Gehweg und Fahrbahn außerhalb der Innenstadt soll jeweils Asphalt genutzt werden.

Es gilt die Bereiche sukzessive zu erneuern. Diese Vorgaben stellen die Mindestanforderungen dar. Falls gefordert, können diese entsprechend angepasst werden. Der Ausbau mit hochwertigen Materialien ist jedoch nur im Rahmen von Baumaßnahmen möglich, für die die Stadt eine Förderung erhält. Bei kleiner Sanierung kann der erstmalige, kostenintensivere Umbau nicht umgesetzt werden.

theaterplatz selb 0721Neben Bodenbelägen stellt die Stadtmöblierung einen wichtigen Einflussfaktor auf die Qualität des Stadtbildes dar. Eine einheitliche und moderne Stadtmöblierung, bezugnehmend auf die Wahl der Bänke, Poller, Fahrradständer, Pflanzkübel, Abfallbehälter, Leuchten und Baumeinfassungen, kann zu einer Attraktivitätssteigerung der Kernstadt beitragen und die Bürger und Bürgerinnen zum Aufhalten und Verweilen in der Innenstadt einladen. Das Material des Mobiliars soll simultan zur Wahl des Bodenmaterials, den Bereichen entsprechend, gewählt werden. Die zukünftige Stadtmöblierung wird in einem Stadtmöblierungskatalog festgehalten und findet Eingang in den Gestaltungsleitfaden.

Ein weiterer Bestandteil des Gestaltungsleitfadens werden die städtischen Park- und Grünanlagen darstellen. Dies inkludiert die Auswahl von Bänken (Foto am Theaterplatz), Leuchten, Hundeabfallbehälter etc. Hierbei soll die anstehende Umgestaltung des Rosenthal-Parks und des Grafenmühlweihers als Orientierung für die weiteren innerstädtischen Grünanlagen dienen.

Um eine Entscheidung bezüglich der Stadtmöblierung und der Ausgestaltung des Bodenbelags für die Kernstadt von Selb treffen zu können, soll dem Stadtrat in einer seinen nächsten Sitzungen Material und Muster vorgestellt werden.

Die Auswahl der Materialien wird im Anschluss in dem Leitfaden festgehalten. Nach Fertigstellung des Gestaltungsleitfadens wird dieser dem Stadtrat präsentiert.