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21.11.2019 – „Es ist nicht leicht, einen nahestehenden Menschen zu Hause zu pflegen“, mit diesen Worten begrüßte der Selber AWO-Vorsitzende Rainer Pohl die Teilnehmer der Informationsveranstaltung zum Thema „Demenz geht uns alle an“.

Eingeladen dazu hatte neben dem Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt, das DGB-Ortskartell und der SPD Ortsverein. Als Referentin konnte er die Leiterin des AWO-Pflegedienstes aus Arzberg, Susan Schumann, herzlich begrüßen sowie die beiden Vorsitzenden, Elli Hirschmann, DGB, und Roland Graf, SPD.

An den Anfang ihrer Ausführungen setzte sie sich mit der Frage was ist Demenz auseinander. Demenz, so Frau Schumann, ist der Oberbegriff für verschiedene Krankheitsformen, die unterschiedlich verlaufen, jedoch langfristig alle zum Verlust der geistigen und gedächtnisbezogenen Leistungsfähigkeit führen und die Alltagskompetenz einschränken. Es kann Neben dem Nachlassen geistiger Fähigkeiten, auch zu einer Veränderung von Sozialverhalten, Persönlichkeit, Antrieb oder Stimmung kommen. In Bayern sind davon 240.000 Menschen betroffen. In der Wissenschaft wird eine Vielzahl von Faktoren beschrieben, die die Wahrscheinlich, an einer Demenz zu erkranken, begünstigen können. Für die häufigste Form der Demenzkrankheit „Alzheimer“ spielt vor allem das Alter eine bedeutende Rolle und betrifft 2/3 aller Fälle. Die Referentin führte aus, dass Rauchen, verstärkter Alkoholkonsum, Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen oder Abweichungen des Fettstoffwechsels eine Demenzerkrankung begünstigen. Es gibt aber auch genetische Ursachen. Zur Frage welche Möglichkeiten der Vorbeugung oder der Verzögerung der Erkrankung sind vorhanden, wurden die Teilnehmer informiert, zuerst, so die Pflegedienstleiterin, die vorgenannten Risikofaktoren, dazu kommen Aktiv bleiben, z.B. mit Laufen, Tanzen, ausgewogener Ernährung, regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, damit frühzeitige Unregelmäßigkeiten erkannt werden. Weiter sollten Stress und Sorgen, wenn möglich reduziert werden. Ganz wichtig, so Susan Schumann, sind soziale Kontakte aufrecht erhalten und sich nicht zurückziehen.

Die Ursachen sind bis heute noch nicht ausreichend erforscht. Nach derzeitigem Erkenntnisstand führen Eiweißablagerungen an den Nervenzellen zu einem Funktionsverlust und einem nachfolgenden Schrumpfen und Absterben der Gehirnzellen. Kennzeichen sind ein langsamer, schleichender, meist unmerklicher Beginn und ein stetiger, fortschreitender Verlauf. Die Verlaufsgeschwindigkeit dabei ist sehr unterschiedlich. Der Krankheitsbeginn zeigt meist starke Gedächtnisprobleme wie Merkfähigkeits- und Wortfindungsstörungen und Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, führte die Referentin aus. Betroffen ist neben dem Gedächtnis auch die Aufmerksamkeit, das Denkvermögen, den Orientierungssinn und die Sprache.

Eine Demenzerkrankung verändert das bisherige Leben – das Sozialverhalten, die Persönlichkeit und die Stimmung. Der Alltag wird zur Herausforderung für die Pflegenden. Auch hierzu gab Schumann einige Tipps.

Weiter informierte sie zu den Pflegeleistungen: „Unter Pflegeleistungen versteht man alle Leistungen auf die Pflegeversicherte nach Überprüfung des tatsächlichen Bedarfs und bei Anerkennung eines Pflegegrades, durch den Medizinischen Dienst, Anspruch haben.“ Um alles zu verstehen und richtig zu machen, sollte Hilfe und Unterstützung von einem guten Bekannten oder dem Pflegedienst in Anspruch genommen werden. Die Pflegeversicherung trägt grundlegende Pflege- und Betreuungsleistungen von Angehörigen, Betreuungskräften und professionellen Pflegekräften. Ab Pflegegrad 1 steht jedem Betroffenen monatlich ein Entlastungsbetrag von bis zu 125,- € zu, wenn eine häusliche Pflegesituation vorliegt. Der Versicherte bekommt nach der Bewilligung des Pflegegrades sein Geld rückwirkend ab Tag der Antragstellung. Informierte die Vortragende weiter. Das Landespflegegeld kann ab PG 2 beantragt werden Binnen 2 Wochen nach Antragstellung muss die Pflegekasse einen Beratungstermin ermöglichen innerhalb 25 Arbeitstagen muss die Pflegkasse entscheiden ob und welcher Pflegegrad vorliegt. In akuten Fällen ist eine Entscheidung binnen einer Woche fällig. Wichtig ist auch, so die Referentin zum Abschluss, dass Rechtzeitig Regelungen, für Betreuungs-, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht getroffen werden.

selb-live.de – Presseinfo AWO Selb

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