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spd Selb 071714.7.2017 – Der Standort des Haus Selb des Klinikum Fichtelgebirge gGmbH und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hat oberste Priorität in Selb. Alle führende Seiten des Klinikums (Geschäftsführung und Pflegedienstleitung sowie der Chefarzt) blicken optimistisch in die Zukunft und geben deutliche Signale für eine langfristig positive Entwicklung.

 

Das öffentliche Interesse war enorm. Im Rahmen des „Roten Stammtisches“ der SPD Selb wurde die zukünftige Ausrichtung des Klinikums Fichtelgebirge gGmbH in einer voll besetzten Cafeteria im Klinikum erläutert und diskutiert. Das facettenreiche Programm wurde – gemeinsam mit dem Klinikum – federführend von Volker Seitz ausgearbeitet, der auch durch den Abend führte. Die Selber SPD setzt damit ihren bisherigen Weg der politischen Unterstützung für das örtliche Krankenhaus als öffentlicher Regionalversorger, konsequent fort.

Neben den einführenden Worten des stellvertretenden Geschäftsführers Alexander Meyer und des SPD-Vorsitzenden Roland Graf fand eine kurze Vorstellung des neuen CT durch Dr. Michael Huttner, leitender Oberarzt der Radiologie, statt. Durch die neue Technologie wird eine schnelle, präzise und gesundheitsschonende Diagnostik von Kopf, Bauch und Knochenapparat für die Patienten vor Ort in Selb sichergestellt.

„Die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat steht zu einem Klinikum mit zwei Standorten in Selb und Marktredwitz.“ so Alexander Meyer. Er unterstreicht seine Kernaussage, nach Nachfrage des Stadtrates Rudi Kirschneck ob das Haus Selb „kurz vor der Schließung stünde“, mit vielen positiven, konkreten Beispielen der jüngsten Vergangenheit. In seinem Fachvortrag ging er darauf ein, dass in Selb die Wirbelsäulenchirurgie aufgebaut, die radiologische Diagnostik gestärkt, die Station 1 wiederöffnet und die Unfallchirurgie, Orthopädie sowie die Endoprothetik qualitativ und quantitativ verstärkt wurden. In der konkreten Planung seien bereits der weitere, schrittweise Stationenumbau sowie ein Digitalisierungsvorhaben zum Wohle der Patienten und zur Verbesserung der Arbeitsabläufe für das Personal im Klinikum. Sicher wird aber auch die Strategie von spezialisierten Fachabteilungen in beiden Häusern stetig umgesetzt. In Selb wurden beispielsweise die Wirbelsäulenchirurgie neu etabliert und das Endoprothetikzentrum (EPZ) neu ausgerichtet.

Die Erbringung von Pflegeleistung wird zunehmend komplexer, was auch an der Pflegedokumentation liegt. Die Pflegekräfte rund um den Pflegedienstleiter Karlheinz Dachs sind hierauf jedoch durch die entsprechenden Dokumentationssysteme gewappnet. Diese Dokumentation ist für die Sicherheit der Patienten aber auch für eine schnelle und präzise Abrechnung der Pflegeleistungen im fallbezogenen, pauschalierten DRG-System entscheidend. In seinem Vortrag berichtet der Pflegedienstleiter weiter über die Personalentwicklung im Klinikum. Insgesamt werden laufend über 100 eigene Pflegekräfte ausgebildet. Dies sei besonders wichtig, da gerade in der Gruppe der über 50jährigen Pflegekräfte in der nächsten Zeit mehrere Abgänge kompensiert werden müssen. Dennoch ist das Klinikum als attraktiver Arbeitgeber gewappnet, um in den nächsten Jahren rund ein Viertel der Belegschaft zu ersetzen. „Eine gute Mischung an jungen, engagierten und älteren, erfahrenen Kräften sei hierbei angestrebt.“ so Dachs weiter.

Beeindruckend war die Präsentation von Jan-Felix Buchmann, neuer Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Leiter des EPZ. Herr Buchmann berichtete über seinen persönlichen und beruflichen Werdegang und bildet gerade ein ärztliches Team mit Fachärzten, Assistenzärzten und Kooperationsärzten um sich. Ihm folgte vom Sana Klinikum Hof auch Dr. Karsten Brauer als erfahrener leitender Oberarzt sowie eine junge und motivierte Assistenzärztin. Fachspezifisch setzt er als erfahrener Operateur auf die einstige Stärke des Selber Hauses im Bereich der gesamten Unfallchirurgie mit einer speziellen endoprothetischen Ausrichtung. Er setzt aber auch im Bereich der Infektsanierung bei Endoprothesen und in der Kindertraumatologie neue Schwerpunkte. Sicher wird die Entwicklung und Revitalisierung der chirurgischen Fachabteilung einige Zeit in Anspruch nehmen, aber die Stimmen aus dem Publikum schöpfen aus den präzisen fachlichen Erläuterungen des in Selb heimischen und dynamischen Chefarzt wieder Vertrauen in eine hervorragende Gesundheitsversorgung vor Ort in ihrer Stadt.

Im Rahmen einer politischen Diskussion wurden kompetent durch die Geschäftsführung und die Pflegedienstleitung auch auf wirtschaftliche Herausforderungen eingegangen. Die Investition in den Ersatz von rund 50 Pflegekräften in näherer Zukunft wird finanzielle Belastungen mit sich bringen. Auch die Überbrückung des gesetzlichen Fixkostendegressionsabschlag, d.h. die Kliniken müssen Abschläge bei den Honoraren hinnehmen, wenn sie bestimmte Eingriffe öfter machen als zuvor vereinbart, verschärft die seit Jahren angespannte Finanzlage der Krankenhauslandschaft. Eine Herausforderung wird auch die Verstärkung von Kooperationen mit benachbarten Kliniken auf den unterschiedlichsten Ebenen, darstellen.

Mit dem durchaus versierten Publikum wurden auch darüber hinaus gehende Zukunftsthemen diskutiert. Die interessante Frage, ob auch wieder die Möglichkeit besteht, die Aufnahme von Notfallpatienten in der Nacht und am Wochenende sicher zu stellen, wurde seitens der Geschäftsführung nicht kategorisch verneint. „Sicher wird man sich hier an der Entwicklung der Fachabteilung orientieren müssen“, so Alexander Meyer. Die grenzübergreifende Behandlung von Patienten im Versorgungsgebiet des Oberzentrums Selb-Aš sowie die Installation eines medizinischen Versorgungszentrums am Standort in Selb – zwei weitere Themenfelder in der Diskussionsrunde – wären mögliche Stabilisierungs- und Wachstumspotenziale, die man intern bereits behandelt und über die man seitens des Klinikum Fichtelgebirges zum Nachdenken bereit ist und offen diskutiert.

„Das war heute das Beste, was ich in den letzten Jahren aus diesem Haus gehört habe.“ So lautete die Zusammenfassung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Walter Wejmelka. Die positiven Aussagen zum Standort Selb seien mit Fakten gefüttert worden, und das mache Mut. Wejmelka unterstrich, dass das langjährige SPD-Bekenntnis zur öffentlichen Trägerschaft und gegen eine Privatisierung Bestand hätte. Der SPD-Fraktion sei bewusst, wie wichtig das Thema für die Bevölkerung sei: „Wir würden uns nicht scheuen, ähnlich wie bei der Polizei, die Menschen zu mobilisieren um mit ihnen auf die Straße zu gehen, sollten wir ernste Gefahren für das Haus Selb wittern!“ Er hoffe aber natürlich, dass diese Situation niemals kommen möge.

spd Selb 0717Im Bild v.l.n.r.: Jan-Felix Buchmann (Chefarzt), Karlheinz Dachs (Pflegedienstleiter), Alexander Meyer (stv. Geschäftsführer), Roland Graf (Vorsitzender SPD Selb), Sonja Schuster (Vorsitzende SPD Schönwald, Walter Wejmelka (Fraktionsvorsitzender SPD Selb), Volker Seitz (stv. Vorsitzender SPD Selb)

selb-live.de – Presseinfo SPD Selb