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boxenstop selb erkerreuth 06205.6.2020 – Von Mitte März bis Mitte Mai gab es nun auch in der Kirchengemeinde Erkersreuth/Selb-Plößberg keine öffentlichen Gottesdienste mehr wegen der Corona-Pandemie. Gottesdienste fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Pfarrer Dr. Jürgen Henkel und der Kirchenvorstand hatten für diese Zeit eine „Predigtbox“ eingerichtet.

So wurden jeweils der Gottesdienstablauf, die Lesungen des Sonntags und die komplette Predigt am Vortag der Gottesdienste in eigens gebastelte „Predigtboxen“ in Buswartehäuschen zur Verfügung gestellt. Die Gemeindeglieder konnten sich diese dann abholen.

Insgesamt neun solcher Boxen standen seither in den Bushäuschen in Erkersreuth, Plößberg, Selb-Plößberg, Vielitz-Siedlung, Wildenau, Lauterbach, Schatzbach und Mühlbach sowie Reichenbach zur Verfügung. Nachdem die Gottesdienste jetzt wieder öffentlich stattfinden können, läuft die Aktion vorläufig aus. So heißt es nun „Boxenstopp in Erkersreuth“: Am Freitag holte Pfarrer Dr. Jürgen Henkel die Boxen wieder ein. Er bilanziert die Aktion mit den Worten: „Die Predigtboxen wurden gut angenommen. Wir haben ein positives Echo bekommen. Manche Boxen waren bei der Nachbestückung ganz leer. Es war gut, dass wir das so gemacht haben.“

boxenstop selb erkerreuth 0620Die Zahl der ausgeteilten Predigten variierte nach Größe des Ortsteils und der effektiven Resonanz. „Anfangs über Ostern haben wir 140 Predigten ausgelegt. Jetzt am Schluss jeweils noch rund 100“, berichtet der Ortsgeistliche. Die Aktion läuft nun aus. „Es ist einerseits ein ziemlicher Aufwand vom Kopieren bis Falten und Verteilen der Predigten. Und es ist auch eine Frage von Papierverbrauch und Umweltschutz. Nachdem die Gemeindeglieder wieder in die Gottesdienste kommen können, wird die Aktion nun in dieser Form beendet. Wir hoffen, dass es nicht noch einmal zu einer Situation kommt, die eine solche Predigtbox nötig macht, weil die Gläubigen nicht in die Gottesdienste kommen dürfen“, so Pfarrer Henkel.

Der Ortsgeistliche kann auch von Kuriosem berichten. „In Mühlbach hatte es sich einmal eine fünf Zentimeter große Spinne in der Box gemütlich gemacht. In Selb-Plößberg wurde einmal die Box komplett leergeräumt. Selbst alte Broschüren, die am Boden als Beschwerer eingesetzt waren, waren begehrt. Und in Erkersreuth fanden sich ein Trinkbecher und ein Flachmann aus Zinn in der Box. Die habe ich auf die Sitzbank gestellt. Da waren sie bald wieder weg.“ Der Versand über die „Mail-Predigtbox“ wird bis August fortgeführt.

selb-live.de - Presseinfo