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artenschutz selb10.9.2019 - Zwischen Selb und Eger (Cheb) summt und brummt es grenzenlos: Die Energie- und Wasserversorger der beiden Städte haben sich zu einem länderübergreifenden Artenschutz-Projekt zusammengetan. Am Montag (9. September) ist es mit der Enthüllung von Infotafeln an fünf Standorten offiziell eingeweiht worden.

Hinter dem Projekt stehen die Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM) aus Selb sowie die Chevak Cheb a.s. aus dem tschechischen Eger. Sie haben ihre Flächen im Wasserschutzgebiet auf eine nachhaltige, insektenfreundlichere Bewirtschaftung umgestellt. „Seit Jahren setzen wir uns für die Artenvielfalt ein, indem wir Streuobstwiesen anlegen oder Blühbrachen schaffen“, erläutert Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der ESM, und ergänzt: „Es freut mich, dass wir unsere Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Eger auch beim Artenschutz weiter vertiefen.“

Bereits seit vielen Jahren treffen sich ESM und Terea sowie Chevak regelmäßig zum Erfahrungs- und Wissensaustausch. Dipl. Ing. Steffen Zagermann, Vorstandsvorsitzender der Chevak Cheb und Geschäftsführer der Terea s.r.o., ergänzt: „Nachhaltigkeit und Umweltschutz können nur gemeinsam gelingen. Wir zeigen hier, wie man mit wenig Aufwand viel erreichen kann.“ Die Einrichtung von Blühwiesen und die Ansiedlung und Pflege von Bienenvölkern finanzieren die Versorgungsunternehmen mit eigenen Mitteln. Vom neuesten Projekt der Unternehmen machten sich am Wasserwerk in Lobenstein (Liba) auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch aus Selb sowie Aschs (Aš) Bürgermeister Pavel Klepacek ein eigenes Bild.

Insgesamt umfasst das Insektenparadies 29.000 Quadratmeter Wiesenlandschaft. Die Energie- und Wasserversorger haben auf zahlreichen Flächen nektarreiche Blütensaat ausgebracht und schaffen durch Hecken und Streuobstbäume Lebensraum für viele Wildtiere. An vier Standorten kümmern sich örtliche Imker um zehn Bienenvölker. Mit dem produzierten Honig, der an Kunden verschenkt werde, mache man zusätzlich auf das Engagement aufmerksam. „Es geht ja nicht nur darum, Blumen zu säen, sondern vor allem darum, die Art der Bewirtschaftung zu überdenken“, betont der ESM-Chef. Auf allen ESM-Flächen gilt seit Anfang 2019: Die Mahd findet dort nicht vor dem 15. Juni statt, um Pflanzen die Aussaat zu ermöglichen. Die ESM setzte die Forderung des bayerischen Volksbegehrens „Artenvielfalt“ bereits um, bevor diese im August zum Gesetz wurde.

Die grenzübergreifende Zusammenarbeit ist älter als die beiden Unternehmen: Seit Anfang des 20. Jahrhunderts bezieht der Schirndinger Ortsteil Seedorf Trinkwasser aus Quellen, die von Seiten der Stadt Eger bewirtschaftet werden, seit 1999, mit der Privatisierung der Wasserversorgung in Hohenberg und Schirnding, sind die ESM und die Chevak als Wasserversorger partnerschaftlich verbunden. „Wir engagieren uns deshalb gemeinsam für den Schutz der wertvollen Ressource Trinkwasser“, weist Steffen Zagermann auf eine geologische Besonderheit in der Region hin: Weil der tiefste Punkt der Gegend im Egergraben auf tschechischer Seite liegt, fließt Grundwasser dort zusammen. „Trinkwasser kennt keine Grenzen, Gleiches muss für seinen Schutz gelten“, fügt Klaus Burkhardt an. Bei der ESM arbeitet man dazu eng mit Landwirten zusammen; sie erhalten für weniger Düngereinsatz nahe der Wasserschutzgebiete Ausgleichszahlungen für geringere Ernteerträge. Außerdem gibt der Selber Wasserversorger an die kooperierenden Landwirte kostenlos Saatgut für den Anbau von Zwischenfrüchten der Felder aus. Diese Zwischenfrüchte binden den im Boden vorhandenen Stickstoff und bewahren diesen für die nächste Hauptfrucht. Auf diese Weise kann weniger Nitrat entstehen und ins Grundwasser gelangen.

artenschutz selbselb-live.de – Presseinfo ESM

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