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buergerversammlung selb 2018 118.10.2018 – „Es brummt in Selb“, stellte nicht nur der stellvertretende Landrat Roland Schöffel bei der Bürgerversammlung der Stadt Selb fest. Kurzweilig, aber da viel zu berichten auch länger als in den Vorjahren die Vorträge von Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, Wirtschaftsförderin Nadja Hochmuth und Baudirektor Helmut Resch. Allesamt spielten auf der Klaviatur der Begeisterung, großem Tatendrang und positivem Blick in die Zukunft. Die Zuhörer dankten mit Applaus.

 

„Wir sind eine Mitmachstadt“, freute sich abermals der Selber Rathauschef über eine gute Resonanz und damit erfreulichen Besuch bei der alljährlich im Oktober stattfindende Veranstaltung in der Jahnturnhalle. Zugleich ging er auf die Ergebnisse der Landtagswahl ein. „Wir haben in den vergangenen Jahren gerade im Hinblick auf die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen gute Kontakte zu den Bayerischen Ministerien aufgebaut. Diese enge Zusammenarbeit werden wir auch zukünftig fortsetzen und gar ausbauen können“, saß man erst kürzlich wieder in München zum Austausch zusammen. Pötzsch sei dankbar über die großartige Unterstützung. Dies auch bei der ankündigten Stabilisierungshilfe in Höhe von 4,5 Mio. Euro. Diese komme nicht von ungefähr. An vorgegebene Regeln wie beispielsweise der Einführung der Straßenausbaubeitragssatzung, bei buergerversammlung selb 2018 4der man bürgerfreundlich jede Menge Fingerspitzengefühl bewiesen habe, wurde sich gehalten. Maßnahmen wie diese seien der Schlüssel zum Erfolg. Der Finanzhaushalt der Stadt habe sich bestens entwickelt, Selb stehe solide da. Verglichen mit den anderen größeren Städten im Landkreis sei hier die Pro-Kopf-Verschuldung am geringsten. In den vergangenen vier bis fünf Jahren habe man die Finanzen ordnen können, sich aber auch nicht gänzlich totgespart und sondern gar sinnvoll investiert. „Wir können somit gut in die Zukunft schauen und angestrebte Maßnahmen gut begleiten“, so das Stadtoberhaupt.

Nach den Begrüßungsworten des Rathauschefs präsentierte Nadja Hochmuth aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus einen kurzen Umriss über die Geschehnisse in den vergangenen Monaten. Verbunden mit einigen bemerkenswerten Zahlen, gerade im Hinblick auf die hiesige Wirtschaft. Auf mittlerweile über 950 Mitarbeiter sei die RAPA am Standort gewachsen. Nach der Einweihung der „Halle5“ wurde zugleich mit dem Bau der „Halle6“ begonnen – einem Invest in Höhe von rund 11 Mio. Euro. Erweiterungen stehen dazu aktuell bei der Vishay, der H.C. Starck, Kirschneck Folien und dem EDZ an. Gesamt über 100 Mio. Euro seien zusammen am Standort Selb zuletzt investiert worden. Weiter ließ Nadja Hochmuth weitere aussagekräftige Zahlen folgen: über 1.000 Zuzüge im Jahr, eine auf 16.590 gestiegene Einwohnerzahl (1.1.2018), 7.600 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, was eine Zunahme in den letzten Jahren von rund 750 entspricht, über 4.500 Einpendler und einem Pendlersaldo von rund 1.900 – vieles habe sich zum Positiven entwickelt. „Unsere Wirtschaft ist stark, wir sind gut aufgestellt“, weiß sie. Und um den Standort weiter attraktiver vermarkten zu können, so wurde unter anderem eine neue in außergewöhnlichem Design gestaltete Wirtschaftsbroschüre erstellt. Von städtischer Seite tausche man sich zudem im Rahmen von Firmenbesuchen mit den Unternehmen aus. Hochmuth berichtete dazu über einige Geschäftseröffnungen.

im Bereich Tourismus konnte Selb wiederum auf über 40.000 registrierte Übernachtungen im vergangenen Jahr blicken. Hinzu kommen zahlreiche Tagesgäste. Auf Messebesuchen werde stets großes Interesse für Selb und die Region Fichtelgebirge in Erfahrung gebracht. Mit neu erstellten Flyern wird auf Freizeitaktivitäten wie der Skate- und der Pumptrackanlage bis hin zum Radweg eingegangen. Für Nutzer von E-Bikes wurde kürzlich eine buergerversammlung selb 2018 3Ladestation im Innenstadtgebiet installiert, weitere sollen folgen. Hochmuth ging außerdem auf einige durchgeführte Veranstaltungen ein. Im Zeitraum vom Porzellinerfest bis zum Festival Mediaval schätzt man die Besucherzahl gar auf jeweils rund 30.000. Die Freundschaftswochen 2023 werfen bereits mit einigen Events ihre Schatten voraus. Im kommenden Jahr soll dabei das Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ eine große Rolle spielen. Attraktiver soll zudem zukünftig der Wochenmarkt gestaltet werden. Weiter sei Selb auf dem Weg zur „Fair Trade“-Stadt. Berichtet wurde außerdem vom Stadtmagazin „Selbstportrait“ über die Nutzung von sozialen Medien im Bereich der Werbung und Kommunikation sowie der Porzellankanne als „Selb-Botschafter“ bis hin zu Merchandising-Artikeln.

„Das war nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem Portfolio, was aus unserer kommunalen Verwaltung ohne zusätzliches Personal geleistet wird“, merkte Pötzsch an. Seinen ambitionierten und hoch motivierten Mitarbeitern im Rathaus gebühre daher sein ganz besonderes Dankeschön. Ebenso allen, die sich auch im Hintergrund ehrenamtlich engagiert mit einsetzen würden.

Bauamtsdirektor Helmut Resch gab einen kleinen Überblick über das Baugeschehen. Mit der Bearbeitung einer Reihe von Bauvorhaben sei man beschäftigt gewesen. Zwölf Einfamilienhäuser, 37 Umbauten, zwölf gewerbliche Maßnahmen, zwei Abbrüche, dazu vielfache Nutzungsänderungen sowie einige Bauvoranfragen, Betreuungen und Grundstücksgeschäfte zeigt die stolze Bilanz. Im Bereich Tiefbau konnte unter anderem auf den Neubau der Verbindungsstraße nach Vielitz (Kostenpunkt 725.000 Euro) und dem Neubau der Stichstraße Edith-Stein-Weg geblickt werden. Fortgeschrieben wird das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK um die Bausteine Mobilität und Wohnen. Gerade moderner Wohnraum sei erforderlich. Die SelbWERK habe derzeit einen Leerstand zwischen 0 bis 0,5 Prozent. Viel Überzeugungsarbeit müsse bei Fördergeldgebern geleistet werden, um von der Notwendigkeit nach Wohnraum zu überzeugen.

buergerversammlung selb 2018 6Nichts für die Schublade soll der Masterplan Innenstadt sein. Nach und nach sollen Ideen und Projekte daraus umgesetzt werden, wenngleich dies oft ein mühsamer Weg sei. Einer der Punkte: die Passage zwischen der Ludwig- und der Schillerstraße. Derzeit werden hier Platten verlegt. Mit einer Fertigstellung mit Kleinspielgeräten, Sitzgelegenheiten und dergleichen wird im Frühjahr 2019 gerechnet. Zu diesem Zeitpunkt wird auch der Start der Bauarbeiten zum neuen Kindergarten in Erkersreuth erwartet.

Energetisch saniert und barrierefrei wird dazu das Rathaus, das außerdem einen Anbau bekommen wird, da dieser in der Summe günstiger komme, als auch das Dachgeschoss des denkmalgeschützten Gebäudes entsprechend zu sanieren. Im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern können zudem Eigentümer im Innenstadtgebiet bei Maßnahmen bezuschusst werden. Bereits 20 Hauseigentümer hätten ihr Interesse daran bekundet. Seitens der Stadt wurden hier Fördergelder für die Sanierungsmaßnahmen bei der Luitpoldgrundschule beantragt.

Attraktiver soll die Zufahrt zur Ortsmitte gestaltet werden. Vier von fünf angedachten Gebäuden in der Weißenbacher Straße habe man bereits erwerben können, die abgebrochen werden sollen. Unter anderem soll dann im Zuge dieser Maßnahmen der Wohnmobilstellplatz erweitert werden.

Weiter verwies Resch in der Versammlung auf die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen Selb2023. Elf seitens der Regierung genehmigte Projekte gelte es hier nach und nach umzusetzen. Teils stecke man schon im arbeitsintensiven Ausschreibungsprozedere. Viel Vorarbeit gelte es hier zu leisten. Über das Wasserwirtschaftsamt soll der Selbbachverlauf im Bereich der Pfaffenleithe renaturiert werden. Teils soll der Bach zugänglich und erlebbar gemacht werden, dabei auch ein Wasserspielplatz entstehen. Schon in der Stadtratssitzung im November wird näher über die Gestaltung des Rosenthalparks und des Geländes rund um den Grafenmühlweiher eingegangen. Das Bahnhofsumfeld, das Gelände zum Lokschuppen und die Bahnhofstraße seien weitere Themen. „Wichtig ist, dass es sich bei allen den Maßnahmen um kein Strohfeuer handelt. Uns ist die Nachhaltigkeit und ein absoluter Mehrwert für die Stadt sehr wichtig“, so Resch.

In Sachen Outletcenter blickte der Baudirektor auf die laufenden Arbeiten bei der Ofenhalle des Factory In. Die Vorbereitung für weitere Maßnahmen würden laufen. So auch bei der Überbauung des Bürgerparks. Diesen habe der Investor zwischenzeitlich erworben, aufgrund der guten Konjunktur sei es derzeit allerdings keine leichte Aufgabe, Baufirmen zu finden.

Hinsichtlich Bauleitplanung sei man seitens der Stadt in den Gebieten Kappel und Stopfersfurth bemüht, Baugrundstücke bereitstellen zu können. Auf dem Sport-Freigelände der TS Selb habe man alles in die Wege leiten können, um hier den Bau eines Pflegewohnheims bis hin zu einem „Kinderhaus“ ermöglichen zu können. Großes Interesse bestehe dazu an den Eigentumswohnungen in den geplanten Neubauten an den Hartmannstraße. Zwei verschiedene Investoren planen hier bereits drei mehrgeschossige Wohngebäude. Für die noch vorhandene komplette Restfläche sei bereits von einem weiteren Bauträger eine Reservierungsanfrage eingegangen.

Resch habe bei seinen Ausführungen nur das „Wichtigste“ herausgezogen. Etwa 60 Projekte habe das Stadtbauamt aktuell zu stemmen. „Viel Arbeit, aber wir freuen uns darüber. Es macht Spaß“, so der Bauamtsleiter voller Begeisterung. Pötzsch unterstützte: „Auch wenn man oft vielleicht nicht viel sehen kann, aber der Aufwand im Hintergrund ist enorm“, verweist er auf die Einhaltung klarer Vorgaben, gerade wenn es um Fördermittel geht. „Am Ende muss es aber zielführend sein. Und wie man sieht: allein das Frühjahr 2019 verspricht schon viel!“

Seitens der Bürgerschaft wurde die Möglichkeit zur Wortmeldung diesmal nur rar angenommen. Sofia Bungart, die das Angebot des Rosenthal-Theaters lobte und dieses durch mehr Besucher honoriert werden sollte, fragte zu einer möglichen Radwegeverbindung zwischen Selb und Spielberg an. Pötzsch wisse um bestehenden Nachholbedarf. Entsprechend erfreut sei er über die Erweiterung des Radewegnetz in der Region. Der Perlenradweg über Rehau und Schönwald über Vielitz-Siedlung, Selb-Plößberg bis nach Tschechien werde dabei genauso in Angriff genommen, wie neben dem Radweg an der Eger auch der zwischen Silberbach und Selb. Gerade im Hinblick auf den entstehende Bike-Park am Kornberg meint der Oberbürgermeister, dass auch die Anbindung von Spielberg, wie auch Heidelheim und Oberweißenbach eine wichtige Rolle spiele. Konkretes könne er hierzu allerdings noch nicht nennen.

Renate Wölfel wollte den Sachstand der Überarbeitung des „Roten Fadens“ wissen. Pötzsch antwortete, dass man sich, nachdem das Thema Förderung viel Zeit beansprucht habe, mittlerweile kurz vor der Umsetzungsphase befindet.

Franz Schneider sprach kritische Verkehrssituationen durch zugeparkte Straßen auf der Kappel an. Ihm wurde Überprüfung zugesichert.

Reiner Seifert erwähnte den Bedarf an Mietwohnungen. Selbst könne die SelbWERK, die in den vergangenen Jahren in Sanierungen und Neubauten rund 22 Mio. Euro investiert habe, derzeit nicht tätig werden. Pötzsch ergänzte jedoch, dass einige der neuen Eigentumswohnungen in der Hartmannstraße und beim Bürgerpark durch die Eigentümer vermietet werden sollen. Gerade dieser moderne attraktive Wohnraum sei sehr gefragt.

Auf den schlechten Straßenzustand in der Franz-Heinrich-Straße, in der Hohenberger Straße und in er Christoph-Krautheim-Straßen verwies Stefan Petzold. Bei den beiden erstgenannten handelt es sich um Staatsstraßen, merkte Pötzsch an. Hier sei eine umfassende Sanierung notwendig, in Zeiten der Straßenausbaubeitragssatzung wären allerdings auch die Anlieger an den Kosten mit beteiligt gewesen. Dies sei nun nicht mehr der Fall. Folglich sei man bereits im vergangenen Jahr an das zuständige Straßenbauamt herangetreten. In Zusammenarbeit mit der ESM und der AWS sollen die Straßen in Abschnitten nach und nach saniert werden. Und auch die Christoph-Krautheim-Straße soll nun in Angriff genommen werden, zumal die Radwegeverbindung zwischen Selb-Plößberg und dem Rosenthalpark im Zuge der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen über diese Straßenabschnitt angedacht ist.

Ein Unternehmen hat im neuen Gewerbegebiet Selb-West eine größere Investition vor. Das verriet von Günther Heinrich darauf angesprochen Ulrich Pötzsch. Näher drauf eingehen wollte er aufgrund laufender Verhandlungen jedoch nicht. Er versicherte in diesem Zusammenhang, dass dabei die Natur und landwirtschaftliche Flächen in Form von Ausgleichsflächen beachtet werde.

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