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drogerie selb22.4.2016 – „Das geht an die Substanz und ist seelisch schwer zu verarbeiten“, blickt Elfriede Netzsch zurück. Gleich zwei Einbrüche binnen drei Monaten hatte sie in ihrer „Drogerie Dittmar“ zu verkraften. Hatten es Einbrecher im Dezember vergangenen Jahres schon gezielt auf

Luxuskosmetik abgesehen, so stand sie auch im März erneut vor einiger Metern leerer Regale. „Das war ganz klar organisiertes Verbrechen“, weiß man aufgrund des gezielt ausgewählten Stehlgutes den Täterkreis einzuschätzen. Gleich drei Türen, die mit modernsten Schließanlagen versehen und versicherungstechnisch abgesegnet waren, mussten durchbrochen werden, um in die Geschäftsräume zu gelangen. „Wenigstens wurde sonst weiter nichts in den Räumen kaputt gemacht“, ist das aber nur ein schwacher Trost für die Geschäftsinhaberin. Das Sicherheitsgefühl jedoch schwindet da bei ihr. Große Sorge hat Netzsch da erst Recht bei den aktuellen Bestrebungen des Polizeipräsidiums, die Polizeiinspektion Selb aufzulösen. Denn: „Die rasche Bearbeitung der Selber Polizei hat es möglich gemacht, beim zweiten Einbruch einen Kurierfahrer an der Grenze zu Polen mit den gestohlenen Artikeln dingfest zu machen. Wäre das erst später im Fahndungscomputer ausgeschrieben, hätte der Fahrer samt der Ware wohl nicht geschnappt werden können“, vermutet sie.

 

Nicht nur ihr wird mulmig zumute, sollte zukünftig noch weniger Polizeipräsenz am Ort vertreten sein. Der Einzelhandel bangt. Dessen Sorgen und Ängste hat sich Anneliese Schade, Stadträtin der Aktiven Bürger, angenommen. Binnen weniger Stunden hat sie am Donnerstag schon 55 Unterschriften sammeln können. Weitere trägt sie noch zusammen. Haben bereits schon verschiedenste Interessenvertreter und Mandatsträger aus Stadt und Landkreis mit zahlrechen Schreiben an das Bayerische Innenministerium einschließlich hoher Bürgerbeteiligung durch eine Unterschriftenaktion bis hin zu einer Demonstration mit rund 1.000 Teilnehmern ihren ausdrücklichen Willen zum Erhalt der Polizeiinspektion Selb kundgetan, so möchte sie den Druck auf das Ministerium nun auch mit der befürchteten Verschlechterung der Sicherheitslage für die Einzelhändler aufmerksam machen. „Insbesondere bei Delikten wie Einbruchs- und La­dendiebstahl ist das schnelle Erscheinen der Polizei wichtig, um Täter zu ergreifen und die Beute zu sichern. Speziell in Oberfranken ist ein Anstieg der Einbruchs­diebstähle um 6,3% im Jahr 2015 zu verzeichnen, ob­wohl die Fallzahlen in Bayern insgesamt rückläufig sind“, heißt es in einem an Innenminister Joachim Herrmann aufgesetzten Schreiben, dem die gesammelten Unterschriften beigefügt werden. Noch einmal rechtzeitig vor dem anberaumten „Runden Tisch“ am 26. April in München. Als Vertreterin der Aktiven Bürger wird sie zusammen mit Oberbürgermeister Uli Pötzsch, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Walter Wejmelka sowie dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Kreil an diesem teilnehmen.

Auch Elfriede Netzsch hofft da auf eine erfolgreich verlaufende Gesprächsrunde und auf den Erhalt der PI Selb. „Wir brauchen den hohen Fahndungsdruck. Die Polizei muss präsent sein und präventiv vor Ort arbeiten, um Straftaten zu verhindern“, meint sie.

Zumindest den ersten Einbruch konnte die Drogerieinhaberin versicherungstechnisch schon abwickeln. Im zweiten Fall muss sie die Ermittlungen noch abwarten, ob und wann als auch in welchen Zustand sie die teuren Kosmetikartikel zurückbekommt.

 

selb-live.de – Michael Sporer

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