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20.10.2017 – Wenn das gesamte Publikum im Rosenthal-Theater zwischen den Stuhlreihen tanzt, das will schon was heißen. Grund für die Begeisterung war der Auftritt des kubanischen Musikstars Addys Mercedes mit ihrer Band, die die auch aus größerem Umkreis angereisten Besucher gleich von Anfang an mitzureißen verstand.

Von einem faszinierenden Gitarrensolo eingeleitet, rückte die ‚große Stimme Kubas‘ in Form von Addys Mercedes in die Bühnenmitte, um ihr großes stimmliches und zugleich auch instrumentales Talent unter Beweis zu stellen. Die in Deutschland lebende Kubanerin mit Afrofrisur und Minikleid hatte im wahrsten Sinne des Wortes ihre Bühnenfamilie dabei. Zum einen ihre Tochter Lia, die sowohl Geige, als auch Flügel und Keyboard in Perfektion zum Erklingen brachte. Zum anderen war deren Vater Cae Davis (Percussion) und der - wie Mercedes scherzte - „adoptierte“ Pomez di Lorenzo, welcher sogar mit zwei Gitarren um den Hals gekonnt umzugehen wusste, mit von der Partie. Neu interpretiert, aber klar dem typisch kubanischen Stil entsprechend, wechselten melancholische Melodien mit beschwingt-fröhlichen Rhythmen. Addys Mercedes, die schon früh den Wunsch hatte, auf der Bühne zu stehen, widmete den Titel „Doña Rosa“ einer Dame von der ihr erstes Kleid stammte. Ein weiterer Titel namens „Ají Cachucha“ erzählt von Addys‘ Erlebnis in Deutschland, als sie Kartoffelgerichte mit ordentlich Chili ihrem Geschmack anpasste. Vom aktuellen Album ‚Extraña‘ durfte der gleichnamige Song natürlich nicht fehlen, welcher gerade in der heutigen Zeit mehr als passend ist, verarbeitet er doch das Gefühl, sich fremd zu fühlen – beispielsweise in einem Land fern der Heimat. Besonders hierbei fiel auf, wie Addys Mercedes die traditionellen kubanischen Klänge in moderne Popmusik einflechtet, sodass gleichzeitig Wehmut, wie auch Ermutigung herauszuhören sind.

mercedes selbAuch von verlorenen Samstagen, an denen manchmal nicht alles so läuft, wie man es sich erhoffte, wusste Mercedes im Lied „Sabado roto“ zu berichten, ehe sie die Besucher auf eine Fahrt mit der „Locomotora a Cuba“ mitnahm. Die kräftigen Rhythmen kamen gut an, sodass die Band das Selber Publikum kurzerhand in „Selbzeros“ – passend zu den Salsa-Tänzern – umbenannte. Ruhiger wurde es dann wieder bei einer Ballade, bei dem ‚la gran voz de Cuba‘ taktvoll von ihrer Tochter am Klavier begleitet wurde.

„Vive la vida“ – welcher Titel wäre passender gewesen, um das ohnehin schon fleißig mitklatschende Publikum aber erneut zum Tanzen aufzufordern, worauf es in der Tat einige Tanzbegeisterte nicht mehr auf den Plätzen hielt.

Tosender Applaus war Addys Mercedes und ihrer Band somit sicher, was wiederum mit zwei großartigen Zugaben belohnt wurde – ganz so einfach machte es Addys‘ Tochter Lia den Selbern jedoch nicht: das Publikum wurde zunächst aufgefordert, sich zum Mittanzen geschlossen von den Plätzen zu erheben. In Selb vielleicht nicht unbedingt zu erwarten, gelang dies mehr als erfolgreich und Addys feierte mit den entfesselten Besuchern ein Feuerwerk kubanischer Lebensfreude. Gekrönt wurde dies noch mit einer ergreifenden Ballade, bei der Mercedes‘ Gesang mit Geige und Gitarre gefühlvoll begleitet wurde. Wer sich dieses Erlebnis aktueller kubanischer Musik entgehen ließ, hat etwas verpasst.

selb-live.de – Dominik Voigt

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