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juergen golly ver selb22.11.2021 – Die Selber Wölfe wollen nach langer Corona-Zwangspause zurück aufs Eis. Am Freitag startet mit dem Heimspiel gegen Heilbronn angesichts zahlreicher Nachholspiele für das Team ein Mammutprogramm. Größere Sorgen machen dem VER die Verschärfungen der Pandemie-Maßnahmen. Das erklärt Vereinsvorstand Jürgen Golly gegenüber selb-live.de >>

 

Die Corona-Lage im eigenen Team, die sportliche Situation der Wölfe, und jetzt die angekündigten Verschärfungen der Pandemie-Maßnahmen. Was macht da am meisten Sorgen?

Jürgen Golly: Da gibt’s eigentlich keine zwei Meinungen: Die sportliche Situation ist nicht unbedingt zufriedenstellend. Kommt natürlich darauf an, aus welcher Warte aus man das betrachtet. Die größten Sorgen machen uns jetzt allerdings die Einschränkungen. Wir wissen nicht wie die Zuschauer reagieren werden und ob die maximale Kapazität von 1.000 Zuschauern, die wir mit der Beschränkung noch ins Stadion lassen dürfen, überhaupt erreicht werden wird. Das ist eine erhebliche Einschränkung und wir wissen nicht, wie sich das noch weiter entwickeln wird. Das ist eine ganz schwierige Situation.

 

Blickt man auf die Spiele am vergangenen Wochenende vor allem in der Oberliga-Süd, gingen da unter 2G-Bedingungen die Zahlen schon drastisch zurück. Jetzt kommt noch die Testpflicht hinzu. Befürchtungen, da wieder vor nahezu leeren Rängen zu spielen?

Golly: Mit Sicherheit wird es zu Zuschauerrückgängen kommen. Wie schon gesagt, wir können es noch nicht abschätzen. Vieles hängt nun auch davon ab, wie das ausgestaltet wird:  Welche Tests werden verlangt, sind diese kostenfrei, gibt es entsprechende Testmöglichkeiten in Selb und Umgebung. Vor leeren Rängen werden wir nicht spielen, es sei denn, es kommt der komplette Lockdown wieder. Schwer einzuschätzen, wie sich das entwickeln wird.

 

Wie wird sich das vor allem finanziell auswirken? Ist schon was von Hilfen seitens der Politik bekannt?

juergen golly ver selbGolly: Das wird bei den Eintrittsgeldern und dem Catering erhebliche Einbußen nach sich ziehen. Die Möglichkeiten des Ticketausfalls wurden bereits bis zum 31. Dezember verlängert. Allerdings haben wir gegenüber allen anderen DEL2-Vereinen den Nachteil, dass wir die Erstattungen auf Basis der Saison 2019/2020 bekommen. Das war bei uns eine Oberliga-Saison mit geringeren Eintrittspreisen und mit relativ wenig Zuschauern. Wir sind da klar im Nachteil, aber es hilft nichts. Die Überbrückungshilfe III ist verlängert worden, da müssen wir noch abwarten, wie die staatlichen Hilfen fließen werden.

 

Das Nachholspiel gegen Bayreuth findet jetzt an einem Dienstag statt, unter nun neuen Bedingungen. Wie hoch lässt sich der Verlust allein aus dieser Partie beziffern?

Golly: Durch das Dienstagsspiel wären vermutlich so schon weniger Zuschauer gekommen, aber das hat sich ja nun erledigt. Maximal 1.000 Zuschauer dürften wir zum aktuellen Zeitpunkt zulassen. Wie wir das genau regeln, da sind wir noch am Überlegen. Der Verlust mit Ticketrückabwicklung und fehlendem Catering ist schwer einzuschätzen, wird sich aber im unteren bis mittleren fünftstelligen Bereich bewegen.

 

Wie sieht aktuell die Corona-Situation im Team aus?

Golly: Den Spielern geht es soweit gut. Einige wenige hatten Symptome wie Fieber und Gliederschmerzen, die meisten hatten nur leichte Symptome, andere wiederum haben gar nichts gespürt. Wann unsere Spieler wieder eingreifen können, das hängt von einer ärztlichen Untersuchung ab. Es wird keiner gedrängt, zurück aufs Eis zu gehen, bevor er nicht zu 100 Prozent fit ist.

 

Sechs Spiele müssen nachgeholt werden. Ein Mammutprogramm für den Kader, Kräfteverschleiß damit vorprogrammiert?

Golly: Gerechnet ab dem nächsten Heimspiel am Freitag gegen Heilbronn werden wir 41 Spiele in 101 Tagen haben, das heißt 2,5 Spiele im Schnitt pro Woche. Eine Riesenbelastung für die Spieler. Wir hoffen, dass unsere Spieler wieder gesund aus der Covid-Quarantäne zurückkommen. Wir brauchen einen großen Kader, denn es wird Verletzungen und Sperren geben, manche Spieler werden einfach auch mal eine Pause brauchen. Unser Kader ist eigentlich relativ groß aufgestellt. Wir haben auch versucht, noch ein bisschen nachzulegen, aber für die Spieler wird das ein großes Programm.

 

Wie siehst du den bisherigen Saisonverlauf?

Golly: Er ist in etwa so, wie wir ihn erwartet hatten. Wir wussten, dass es sehr schwer werden wird, sportlich in diese Liga reinzukommen. Wir haben auch ganz bewusst gesagt, Lernphase bis zur Länderspielpause. Wir haben drei Spiele gewonnen, in einigen anderen Spielen waren wir bis auf zwei Ausnahmen nicht immer so weit weg. Wir sind nicht unbedingt Kanonenfutter. Leider kommt uns da jetzt Covid in die Quere. Das wird sich jetzt noch zwei, drei Wochen nach hinten raus ziehen, bis wir wieder volle Kaderstärke haben werden. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir die Klasse trotzdem halten können.

 

Drei der Neuzugänge mussten den Verein bisher schon wieder verlassen. Was waren die Beweggründe?

Golly: Teils hat es sportlich einfach nicht gereicht. Trainer Herbert Hohenberger legt dazu Wert auf einen guten Charakter in der Kabine. Wenn es da Probleme gibt, dann zieht er es eher vor, sich von dem Spieler zu trennen, bevor die Stimmung in der Kabine vergiftet wird.

 

Jüngst wurde der Tscheche Lukas Vantuch verpflichtet. Wird dafür ein anderer Kontingentspieler gehen müssen? Was macht aktuell die Suche nach eventuellen weiteren Verstärkungen?

Golly: Die Suche nach Verstärkungen gestaltet sich äußerst schwierig. Der Markt ist leer. Alle Spieler, die uns entweder qualitativ oder quantitativ weiterhelfen könnten, sind unter Vertrag und gehen natürlich auch nicht so einfach aus ihren Verträgen raus, um nach Selb zu kommen. Einige wenige sind immer wieder mal auf dem Markt, aber diese entscheiden sich, wenn sie die Wahl haben, für einen Verein, der weiter oben mitspielt. Damit müssen wir leben und wir suchen weiter. Was die Ausländerposition anbelangt: Auch hier brauchen wir mehr Breite, weil auch unsere Kontingentspieler mal verletzt oder krank sein werden, oder auch mal eine Pause brauchen. Wir werden also jetzt keinen dieser Spieler wegschicken.

 

 

So geht es für die Selber Wölfe weiter:

Nach dreiwöchiger Zwangspause empfangen die Selber Wölfe am kommenden Freitag (19.30 Uhr) die Heilbronner Falken. Am Sonntag geht es nach Frankfurt (18.30 Uhr), ehe dann am nächsten Dienstag (19.30 Uhr) in der NETZSCH-Arena das Nachholspiel gegen Bayreuth auf dem Programm. Über die jeweiligen Vorgaben bzgl. der Zuschauerkapazität, Ticketing (einschließlich evtl. Rückabwicklung bereits gekaufter Eintrittskarten) und Einlassmodalitäten wird der VER informieren. Alle Spiele können per Livestream auf sprade.tv verfolgt werden.

 

Das sagt DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch zur aktuellen Situation (Quelle DEL2)

„Wir alle gehen in der laufenden Pandemie erneut in eine schwierige Zeit mit regional teilweise unterschiedlichen Regelungen. Wir hoffen sehr, dass die zeitliche Dauer der stark einschränkenden Maßnahmen überschaubar bleibt. Vor allem auch, weil unsere Arenen Dank der bestehenden Hygienekonzepte bisher keinerlei Infektionstreiber für die Besucher waren. Leider wird dazu vonseiten der Politik zu wenig differenziert.

Es sind erneut alle gefragt, die Pandemie zu bekämpfen, sich und andere zu schützen. Mit einer Impfung kann verhindert werden, dass wir durch diesen Zustand wirtschaftlich und sozial in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt werden.

Liebe Fans, bleibt Unterstützer bei einer der schönsten und emotionalsten Sportarten, die es gibt. Gleichzeitig hoffen wir auf die Politik, dass sie erkennt, dass weitere finanziellen Hilfen zum Erhalt des Sports notwendig werden. Erneut eine lange Zeit ohne Ticketeinnahmen kann die Existenz vieler Clubs bedrohen, die bisher alles getan haben, um die Pandemie zu bekämpfen und wirtschaftlich zu überleben.“

 

 

Die Ergebnisse in der DEL2 am vergangenen Wochenende:

Neben den Spielen der Selber Wölfe wurden auch die Spiele des ETC Crimmitschau und des EV Landshut aufgrund von Corona-Fällen im jeweiligen Team abgesagt.

Freitag, 19.11.

Löwen Frankfurt – Kassel Huskies 4:2 (0:0, 2:1, 2:1)

Tore: 1:0 (33.) McMillan, 2:0 (35.) Wruck, 2:1 (36.) Weidner, 2:2 (41.) D. Shevyrin, 3:2 (56.) Wruck, 4:2 (60.) Schwartz; Strafminuten: Frankfurt 7, Kassel 15; Zuschauer: 5.187

 

Dresdner Eislöwen – Heilbronner Falken 4:3 (2:1, 1:0, 1:2)

Tore: 1:0 (9.) Porsberger, 1:1 (9.) Thiel, 2:1 (17.) Andres, 3:1 (31.) Karlsson, 4:1 (55.) Karlsson, 4:2 (55.) Blackwater, 4:3 (57.) Lautenschlager; Strafminuten: Dresden 4, Heilbronn 4; Zuschauer: 1.354

 

Ravensburg Towerstars – EHC Freiburg 2:4 (0:1, 1:0, 1:3)

Tore: 0:1 (18.) McLellan, 1:1 (34.) Dronia, 1:2 (51.) Allen, 2:2 (51.) Hlozek, 2:3 (55.) Billich, 2:4 (60.) Allen; Strafminuten: Ravensburg 8, Freiburg 18; Zuschauer: 1.931

 

EC Bad Nauheim – Bayreuth Tigers 4:2 (2:2, 1:0, 1:0)

Tore: 1:0 (16.) Hickmott, 1:1 (19.) Järveläinen, 2:1 (20.) Keck, 2:2 (20.) Järveläinen, 3:2 (38.) Vause, 4:2 (51.) Pollastrone; Strafminuten: Bad Nauheim 14, Bayreuth 10; Zuschauer: 2.209

 

Tölzer Löwen – Lausitzer Füchse 4:3 (0:0, 0:2, 4:1)

Tore: 0:1 (27.) Mueller, 0:2 (39.) Rämö, 1:2 (48.) Brandl, 2:2 (51.) Eberhardt, 3:2 (58.) Schlager, 4:2 (59.) Besse, 4:3 (60.) Baxmann; Strafminuten: Bad Tölz 12, Weißwasser 12; Zuschauer: 841

 

Sonntag, 21.11.

Bayreuth Tigers – Ravensburg Towerstars 5:6 n.V. (1:2, 1:2, 3:1, 0:1)

Tore: 0:1 (1.) Herr, 1:1 (6.) Meisinger, 1:2 (17.) Zucker, 2:2 (28.) Järveläinen, 2:3 (32.) MacDonald, 2:4 (36.) Sarault, 3:4 (45.) Schumacher, 4:4 (54.) Järveläinen, 4:5 (57.) MacDonald, 5:5 (60.) Stiefenhofer, 5:6 (65.) Herr; Strafminuten: Bayreuth 4, Ravensburg 6; Zuschauer: 1.056

 

ESV Kaufbeuren – Dresdner Eislöwen 2:4 (0:1, 1:1, 1:2)

Tore: 0:1 (17.) Porsberger, 0:2 (33.) Knackstedt, 1:2 (39.) Blomqvist, 1:3 (56.) Andres, 2:3 (58.) Sturm, 2:4 (60.) Knobloch; Strafminuten: Kaufbeuren 4, Dresden 4; Zuschauer: 1.276

 

Heilbronner Falken – Tölzer Löwen 6:5 (3:1, 1:0, 2:4)

Tore: 1:0 (5.) Kirsch, 2:0 (7.) Blackwater, 2:1 (8.) Schlager, 3:1 (15.) Dunham, 4:1 (40.) Dunham, 3:2 (45.) Dibelka, 4:3 (46.) N. Kolb, 5:3 (56.) Dunham, 6:3 (57.) Williams, 6:4 (59.) McNeely, 6:5 (60.) Dibelka; Strafminuten: Heilbronn 2, Bad Tölz 6; Zuschauer: 1.068

 

EC Kassel Huskies – EC Bad Nauheim 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)

Tore: 0:1 (17.) Reiter, 0:2 (42.) Pollastrone, 1:2 (23.) Cameron, 1:3 (54.) Hickmott; Strafminuten: Kassel 8, Bad Nauheim 6; Zuschauer: 3.140

 

Die aktuelle Tabelle:

Pl.ClubSp.Pkt.ToreDiff.
1. EC Bad Nauheim 16 36 60:42 +18
2. Löwen Frankfurt 15 35 61:31 +30
3. Dresdner Eislöwen 16 32 59:47 +12
4. Ravensburg Towerstars 15 29 54:47 +7
5. Heilbronner Falken 17 23 55:56 -1
6. Eispiraten Crimmitschau 13 22 38:33 +5
7. Bayreuth Tigers 15 22 47:44 +3
8. ESV Kaufbeuren 15 19 51:57 -6
9. Tölzer Löwen 16 19 50:69 -19
10. Lausitzer Füchse 15 18 45:46 -1
11. EC Kassel Huskies 15 17 44:50 -6
12. EV Landshut 13 15 44:44 0
13. EHC Freiburg 14 13 36:53 -17
14. Selber Wölfe 11 9 29:54 -25

selb-live.de – Michael Sporer; Foto: VER Selb

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