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27.10.2016 – Der Selber Stadtrat hat sich in seiner Sitzung am Mittwochabend gegen die Beschaffung von Ticketlesegeräten für das Zutrittskontrollsystem des Eishockeyvereins VER Selb an der NETZSCH-Arena ausgesprochen. Zuvor diskutierte das Gremium über die Thematik. Hintergrund:

Im Rahmen der baulichen Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in der Eissporthalle errichtet die Stadt Selb zwei Drehkreuzanlagen. Aus fachlicher Sicht ist die Investition für die Ausstattung der Drehkreuze mit Kartenlesegeräten für das Zutrittskontrollsystem (=Ticketsystem) von Seiten des VER zu leisten. Das bestätigte das zuständige Ingenieurbüro mehrfach bei der Sitzung. Kartenlesegeräte für Drehkreuzanlagen seien Bestandteil des Zutrittskontrollsystems (Ticketsystem). Durch dieses wird geregelt „welche Eintrittskarte was wo darf". Diese Steuerung kann nicht durch die Drehkreuzanlage selbst erfolgen. Die Zutrittskontrollanlage ist daher absolut autonom gegenüber der Drehkreuzanlage.

 

 

Kontrollen z.B. über doppelte Zugänge mit einer Karte usw. erfolgen über die Zutrittskontrollanlage und nicht über die Drehkreuzanlagen. Die Schnittstelle ist ein „potentialfreier Kontakt" über welchem dem Drehkreuz vom Zutrittskontrollsystem mitgeteilt wird ob und in welche Richtung das Drehkreuz öffnen soll. Diese vor beschriebene Konstellation wird auch bei anderen Anlagen und Gebäuden so umgesetzt und ist gängige Praxis.

Betreiber des Ticketsystems mit Zutrittskontrolle ist der VER, die Stadt Selb hat mit dem Verkauf und der Kontrolle der Tickets nichts zu tun. Aus Sicht der Stadtverwaltung Selb ist somit der Verein auch zuständig für die Beschaffung der Lesegeräte. Durch die Schnittstelle „potentialfreier Kontakt" wird erreicht, dass alle gängigen Ticket-/ Zutrittskontrollsysteme vom Verein eingesetzt werden können. Mit dem potentialfreien Kontakt ist eine sichere, klar definierte, Schnittstelle geschaffen, über welche auch aktive Rückmeldung über die Drehbewegung des Tors gegeben werden kann.

Weiterhin sind dadurch die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten eindeutig geregelt. Durch diese klar definierte Schnittstelle kann bei eventuellen Funktionsstörungen schnell und eindeutig geklärt werden wer für die Behebung der Störung zuständig ist. Beim Kauf von Komponenten des Zutrittskontrollsystems (Lesegeräte) durch die Stadt wäre diese klare Abgrenzung der Zuständigkeiten nicht mehr gegeben. So die fachliche Bewertung.

 

Der VER teilt in seinem Schreiben vom 04.10.2016 mit, dass er sich nicht in der Lage sieht diese Lesegeräte anzuschaffen und erwartet, dass diese von der Stadt Selb gekauft werden. Die Kosten hierfür würden 37.423,12 Euro zuzüglich zehn Prozent als Honorar für das Ingenieurbüro betragen.

 

Wolfgang Kreil (CSU/FWS) erinnerte an die Sonder-Stadtratssitzung im Mai 2015. Dabei meinte er, dass hier beim von allen Fraktionen zugestimmten Grundsatzbeschluss bei den baulichen Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und der Kabinensituation auch die Anschaffung der Lesegeräte – laut damaliger Schätzung 20.000 Euro - mit zugestimmt wurde. Somit könne er nicht nachvollziehen, warum man sich nun ablehnend zeige. Bekräftigt wurde er in dieser Meinung von Fraktionskollege Carsten Hentschel. „Man tut sich bei dabei keinen Schaden an, wenn man in der Zwischenzeit schlauer geworden ist“, erklärte hierauf Wolfgang Neidhardt (Aktive Bürger). Denn Bauamtsleiter Helmut Resch antwortete, dass man zum einen nur über einen geschätzten Gesamtkostenrahmen gesprochen habe, dies von Anfang an ohne Ticketsystem bei den Drehkreuzanlagen. Dem Kostenrahmen habe man auch zugestimmt, jedoch nicht über einzelne Posten, so Neidhardt. Dr. Klaus von Stetten (Aktive Bürger) ergänzte außerdem, dass man stets getrennt habe, was die Stadt Selb im Rahmen der notwendigen Maßnahmen zu investieren hat und was der Verein selbst zu leisten hat. Diese Schnittstellen waren klar definiert, auch in den regelmäßigen Jour-Fix-Terminen zwischen der städtischen Verwaltung und dem Verein stets bewusst gewesen. Weiter wäre demnach diese Anschaffung eine sogenannte freiwillige Leistung, die angesichts der Haushaltslage ohnehin keine Genehmigung erfahren dürfte. Der Spielbetrieb sei nicht gefährdet, zumal die aktuell genutzten Handlesegeräte auch weiter genutzt werden können. Das bestätigte zudem das Ingenieurbüro. Walter Wejmelka (SPD) sah dies analog. Die Sanierung und die Investitionen in die Sicherheit seien die eine Sache, alles andere, und da gehöre das einzig bei Spielen des VER genutzte Ticketsystem dazu, könne man auch keinem anderen Selber Verein vermitteln. Dr. Herrmann Friedl (CSU/FWS) sieht auch nach Nachfragen ebenso keine aktuelle Notwendigkeit, die Sicherheit sei durch fest installierte Scanner nicht mehr oder weniger beeinträchtigt im Vergleich zu den Handlesegeräten. Nach einer kurzen Unterbrechung, die die Fraktion CSU/FWS beantragte und zur kurzen internen Absprache nutzte, stimmte das Gremium schließlich einstimmig gegen die Anschaffung von Ticketlesegeräten durch die Stadt Selb. Allerdings stellt man in Aussicht, bei dringend notwendigem Handlungsbedarf zu einem späteren Zeitpunkt das Thema noch einmal zu diskutieren

 

selb-live.de – Michael Sporer

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